Kleinreden von Gefahr: Wir Verharmloser

Kleinreden von Gefahr: Wir Verharmloser

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 08/2025.

Es gibt Zeiten, in denen kann man sich über plagiierte Doktorarbeiten aufregen oder über Lieder streiten, die von Puffmüttern erzählen. Und es gibt Zeiten, da wird alles zu viel, zu heftig, da passt solch eine Erregung nicht mehr ins Weltverhältnis. Man kann dann Normalität simulieren, wie es auch der deutsche Wahlkampf in weiten Teilen tut, während in Europa Frieden und Freiheit grundsätzlich auf dem Spiel stehen. Man kann Coolness simulieren, wie es ein beliebter Medien- und Kneipenreflex ist. Oder man kann nach Hoffnungsschimmern suchen, was ebenfalls ein beliebter Medienreflex ist, getragen auch von Konsumentinnen, die bei andauernder Beschwörung des Untergangs lieber abschalten. Versuchen wir aber stattdessen, uns kurz zu sortieren: Warum gelingt es uns oft so schlecht, die wirklich gigantischen Probleme in den Blick zu nehmen?

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