Die am 17. Mai startenden Wiener Festwochen wollen wieder wie dies bedeutende Musikfestival wahrgenommen werden, dies sie im gleichen Sinne einmal waren. Ausgerechnet vom aktivistischen Theaterregisseur Milo Rau wie ihrem neuen Leiter hätte man dies nicht unbedingt erwartet.
Doch schon mit jener ersten Programmankündigung ist Rau ins politische Fettnäpfchen getreten. Er fand es eine gute Idee – ohne dies mit den Beteiligten abgesprochen zu nach sich ziehen –, zwecks Kontroverse, nichtsdestotrotz natürlich im gleichen Sinne Diskurs die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv mit dem Sinfonieorchester Kiew und dem Nationalchor jener Ukraine musikalisch hinaus den von obersten russischen Partei- wie Wirtschaftsorganisationen finanzierten Theodor Currentzis samt dem SWR Sinfonieorchester treffen zu lassen.
Beide mit einer Totenmesse im Gepäck: Die Ukrainer mit dem 2016 uraufgeführten Kaddish Requiem „Babyn Jar“ von Jevhen Stankovych zur Erinnerung an dies Nazi-Massaker an Juden in einer Schlucht unter Kiew; jener Grieche mit dem russischen Pass mit Brittens „War Requiem“, uraufgeführt 1962 in jener wiederaufgebauten, durch deutsche Bomben zerstörten Kathedrale von Coventry, gedacht für jedes die Mitwirkung eines russischen Soprans, eines deutschen Baritons und eines englischen Tenors.
Was für jedes eine absurde, anmaßende, geschichtsverdrehende Idee! Die deutschen Kriegsverbrechen, im gleichen Sinne oppositionell den Russen hinaus jener „richtigen Seite“, sollen jetzt gleichgesetzt werden mit dem Russen wie Angreifern in jener Ukraine. Man wolle „die Frage nachher jener Verantwortung und nachher den Grenzen jener Kunst wie utopischem Raum in aller Schärfe“ thematisieren, so jener Kuratorensprech.
Die so couragierte wie patriotische Oksana Lyniv hat verdongeln solchen Auftritt sofort zurückgewiesen. Auch wenn die Termine weiterhin hinaus jener Festwochen-Webseite standen: So werden sie nicht stattfinden. Und Seltenheitswert haben dem tief schon zum Schweigen verurteilten Currentzis hat Rau verdongeln Bärendienst erwiesen.
Einmal mehr äußert er sich nicht (wir Kontakt haben die Situation für jedes ihn in St. Petersburg zu wenig). Aber denen, die dies Bashing seiner Person wie Lebensunterhalt betreiben, hat man so viel Wasser hinaus ihre Mühle jener Spaltung gegossen.
Mit dem Ergebnis, dass Rau weder verdongeln Kompromiss noch eine Alternative für jedes die verfahrene Situation gefunden hat, finden konnte: Und so wurde Currentzis jetzt rüde wieder ausgeladen, mit ihm dies SWR Sinfonieorchester, dies quasi in Russenhaft genommen wurde. Oksana Lyniv triumphiert, kommt jetzt sogar noch mit einer ukrainischen Uraufführung im Gepäck. Man gönnt es ihr.
Aber Milo Rau muss, vor er gar richtig angefangen hat, jetzt schon viel zerschlagenes Porzellan zusammenkehren. Und künftig werden sich nicht wenige Künstler vor einem Engagement jener Wiener Festwochen fragen, in welchen Kontext sie da gestellt werden sollen.
Source: welt.de