Julia Svyrydenko ist neue Premierministerin der Ukraine und als solche gerne vom Westen gesehen. Diplomatie ist nicht ihre Stärke. Dennoch qualifiziert sie eine Eigenschaft für die Friedensverhandlungen mit Russland
Von Vorgänger Schmyhal erbt Julia Svyrydenko auch das Mandat der Ukraine für die Sondierungen mit Russland in Istanbul
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Mit ihrem fließenden Englisch sticht Julia Svyrydenko hervor unter den Amtsträgern und Militärs in der Ukraine, deren holprige Fremdsprachenkenntnisse oft wie ein Sinnbild für die Hilflosigkeit des Landes wirken. Am 17. Juli hat das Parlament, die Werchowna Rada, Svyrydenko mit 262 Stimmen bei 22 Gegenstimmen und 26 Enthaltungen zur neuen Premierministerin gewählt. 140 Parlamentarier blieben der Abstimmung fern – aus Protest gegen die Politik des 2019 gewählten Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wer ist die neue starke Frau in Kiew?
Svyrydenko ist die erste ukrainische Regierungschefin, die nicht mehr in der Sowjetunion zur Schule gegangen ist. Die 39-Jährige gehört zu jenem nach Westen orientierten Teil ihrer Generation, der nicht mehr anspr