Bei der Abstimmung zum Jugendwort des Jahres 2024 haben junge Menschen in Deutschland das Wort Aura
zum Sieger gewählt. Es bezeichnet eine besondere Ausstrahlung und das Charisma einer Person. Aura folgt auf den Vorjahressieger goofy, der an die tollpatschige Walt-Disney-Figur erinnert.
Das früher eher im esoterischen Bereich bekannte Wort Aura bekam laut den Jugendwortverantwortlichen des Langenscheidt-Verlags 2020 durch einen Artikel der New York Times über den niederländischen Fußballer Virgil van Dijk eine neue Deutung. In Anlehnung an den Werbeslogan eines Kreditkartenunternehmens schrieb die US-Zeitung damals: „Solutions Are Expensive – An Aura Is Priceless.“ („Lösungen sind teuer – eine Aura ist unbezahlbar.“)
Seither sei Aura im Sport ein geflügeltes Wort, Jugendliche nutzten den Begriff aber meist für die Ausstrahlung eines Menschen und in Verbindung mit einem Plus oder Minus als Hinweis auf positive oder negative Aura.
„Talahon“ belegt Platz zwei
Aura landete den Angaben zufolge hauchdünn vor Talahon auf dem ersten Platz. Talahon ist abgeleitet vom arabischen Tahal lahon, übersetzt: Komm her. Der Begriff ist eine Bezeichnung für junge Männer, die gefälschte Luxusklamotten tragen und mit Bauchtasche, Trainingshose und Goldkette durch die Innenstadt laufen, um sich wichtig zu machen.
Gemeint sind aber auch oft junge Männer mit Migrationshintergrund. Der Begriff sorgte in diesem Jahr für Kontroversen und teils rassistische Diskussionen über Migration und Jugendkultur. Eingeordnet wird das Wort dabei zwischen Rassismus, Ressentiment und Selbstironie. Das Lied Verknallt in einen Talahon gilt zudem als erster KI-gemachte Song in den deutschen Charts.
Der Verlag Langenscheidt sieht dagegen keine eindeutig negative Besetzung des Wortes und strich es daher nicht aus der Abstimmung. Die angesprochene Gruppe selbst, junge Männer mit stereotypischer Optik, bezeichne sich scherzhaft selbst so, ohne diskriminierende Bedeutung, hieß es in der Begründung des Verlags.
Den dritten Platz in der Abstimmung belegte das Wort Schere. Das Wort stamme von Online-Spielen und aus der Streaming-Szene. Damit gesteht man sich ein, einen Fehler gemacht zu haben oder eine Schuld auf sich zu nehmen. In diesen Fällen hebt man die Schere, um sich dazu zu bekennen und es zuzugeben.
Seit 2020 wählen Jugendliche das Jugendwort des Jahres alleine
Die Zahl der eingereichten Abstimmungen lag laut Langenscheidt-Verlag erneut im hohen sechsstelligen Bereich. Seit dem 30. Juli stimmten Jugendliche in zwei Runden über ihr Lieblingswort ab. Zuvor hatte der Verlag Vorschläge gesammelt. In der letzten und entscheidenden Phase der Abstimmung stieg die Zahl der Einreichungen um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Erst seit 2020 wählen Jugendliche zwischen 11 und 20 Jahren alleine das Jugendwort des Jahres. In vorherigen Jahren hatte die Auswahl der Jury unter Jugendlichen oftmals für Verwunderung oder Amüsement gesorgt. Bei den Einreichungen achtet ein Gremium lediglich darauf, dass
bestimmte Kriterien eingehalten werden. So sind etwa Begriffe mit
rassistischem, sexistischem und homophobem Bezug nicht zulässig.
Bei der Abstimmung zum Jugendwort des Jahres 2024 haben junge Menschen in Deutschland das Wort Aura
zum Sieger gewählt. Es bezeichnet eine besondere Ausstrahlung und das Charisma einer Person. Aura folgt auf den Vorjahressieger goofy, der an die tollpatschige Walt-Disney-Figur erinnert.
Das früher eher im esoterischen Bereich bekannte Wort Aura bekam laut den Jugendwortverantwortlichen des Langenscheidt-Verlags 2020 durch einen Artikel der New York Times über den niederländischen Fußballer Virgil van Dijk eine neue Deutung. In Anlehnung an den Werbeslogan eines Kreditkartenunternehmens schrieb die US-Zeitung damals: „Solutions Are Expensive – An Aura Is Priceless.“ („Lösungen sind teuer – eine Aura ist unbezahlbar.“)