Jill Biden uff dem Vogue-Cover: First Ladies in Mode

Als die amerikanische Vogue, die weltweit auflagenstärkste unter all ihren Schwesterausgaben, jetzt ihr aktuelles Cover veröffentlichte: Staunen. Und sofort die Frage: Kann ein Cover politisch intelligenter sein als sein Magazin? Auf dem Titelbild ist Jill Biden zu sehen, die Ehefrau des US-Präsidenten, staatstragend fotografiert, den Blick in die Ferne gerichtet, in die Zukunft. Jill Biden trägt ein weißes Tuxedokleid von Ralph Lauren, dem amerikanischsten aller amerikanischen Designer. 

Es ist bereits das dritte Mal, dass die Vogue Jill Biden auf ihr Cover hebt, First Ladies in Mode sind eine kleine Tradition der Redaktion, die sie nur bei Melania Trump unterbrochen hat. Wie immer bei Monatsmagazinen wird auch diese Ausgabe viele Tage vor Erscheinen gedruckt. So weit, so normal. Dann aber die Titelzeile, ein knappes Zitat, in Großbuchstaben, „WE WILL DECIDE OUR FUTURE.“ Nur wenige Tage nach dem desaströsen TV-Auftritt ihres Ehemanns, nach all der heftigen öffentlichen Kritik auch aus der eigenen Partei liest sich dieser Satz nicht nur trotzig, er liefert eine unfreiwillig treffende politische Analyse, die so weder von der Vogue noch von der First Lady gemeint war. Nach seinem TV-Auftritt hatte sich Joe Biden zuerst an seine Jill gewandt, seine engste Beraterin. „Die Botschaft der First Lady war eindeutig“, berichtet die New York Times, „sie waren schon früher abgeschrieben worden, sie würde jetzt alles tun, was zu tun ist, und er – sie beide – würden den Wahlkampf fortsetzen“. 

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