Das US-Militär hat erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Die Operationen gegen die Miliz würden fortgesetzt, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom in der Nacht mit. Dazu wurden zwei Videos veröffentlicht, auf denen von einem Flugzeugträger startende Kampfflugzeuge sowie ein Raketenangriff zu sehen sind. Weitere Einzelheiten zu den Angriffen nannte Centcom nicht.
Arabische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, dass Stellungen in der Provinz Sadah im Norden des Landes angegriffen worden seien. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass drei Angriffe die Region getroffen hätten. Später berichtete der den Huthis gehörende Sender Al-Masirah von vier weiteren Angriffen auf ein anderes Gebiet in Sadah. Die Provinz gilt als ein Zentrum der Huthi.
Die Miliz wiederum behaupteten in der Nacht, zum vierten Mal binnen 72 Stunden den Flugzeugträger USS Harry S. Truman angegriffen zu haben. Darüber hinaus seien feindliche Kriegsschiffe ins Visier genommen worden, die einen Angriff auf den Jemen geplant hätten. Dies ließ sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Huthis immer wieder Angriffe auf den Flugzeugträger für sich reklamiert, die USA bestätigten die Angaben allerdings nicht.
Zuvor hatten die Huthi erstmals seit dem Beginn der Waffenruhe zwischen der mit ihr verbündeten islamistischen Hamas und Israel im Gazastreifen vor rund zwei Monaten wieder eine Rakete auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee teilte mit, die Rakete sei abgefangen worden, bevor sie israelisches Gebiet erreicht habe.
Trump droht Huthi-Miliz und iranischer Führung
In der Nacht zu Dienstag hatte Israel wieder massive Angriffe auf die Hamas im gesamten Gazastreifen aufgenommen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei mehr als 400 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt. Auch diese Zahl ließ sich nicht unabhängig prüfen.
Das US-Militär attackiert auf Befehl von Präsident Donald Trump seit Samstag Stellungen der Huthi-Miliz. Nach Darstellung der Huthi wurden mindestens 53 Menschen getötet. Am Dienstag wurden Luftangriffe im Raum der Hafenstadt Hudaida sowie der etwa 230 Kilometer entfernt gelegenen Hauptstadt Sanaa gemeldet.
Trump hatte auf seiner Plattform Truth Social dem Iran damit gedroht, dass jeder Schuss, der von den Huthi abgefeuert werde, von nun an als Angriff des Iran selbst angesehen werde. Die Konsequenzen für die Islamische Republik würden schrecklich sein. Zuvor hatte der Iran mit heftigen Gegenmaßnahmen gedroht.
Die Huthi beherrschen große Gebiete in der Region und vor allem im Jemen. Sie fingen nach Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 damit an, den jüdischen Staat aus Solidarität mit der islamistischen Terrororganisation mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Zudem begannen sie mit Angriffen auf Schiffe die entlang der Küste des Jemen auf einer der für den Welthandel wichtigsten Seefahrtrouten unterwegs sind.