Jemen: Huthi-Miliz meldet darüber hinaus 50 Tote nachher US-Angriffen im Jemen

Bei den ersten US-Angriffen auf die Huthis im Jemen seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump wurden mehrere Menschen verletzt und getötet. Nach Angaben des von den Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen in Sanaa und in anderen Regionen des Jemen mindestens 53 Menschen getötet. 98 weitere wurden demnach verletzt.

Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz sagte im Sender ABC News, bei den Angriffen seien mehrere Anführer der Huthis „ins Visier genommen und ausgeschaltet“ worden. Mit den Angriffen habe die US-Regierung zugleich dem Iran klargemacht, „dass das Maß voll ist“, sagte Waltz.

Seit dem Beginn des Gazakriegs hatte die Miliz immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Nach einer Unterbrechung der Angriffe seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen drohte die Miliz am Dienstag mit neuen Angriffen auf israelische Schiffe, auch im Arabischen Meer und in der Straße von Baba al-Mandab.

Trump will „überwältigende tödliche Gewalt“ anwenden

Daraufhin hatte Trump in der Nacht zum Sonntag eine „entscheidende und starke Militäraktion“ angekündigt, um Angriffe der vom Iran unterstützten Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Der US-Präsident teilte mit, „überwältigende tödliche Gewalt“ anzuwenden. „An alle Huthi-Terroristen, eure Zeit ist abgelaufen, eure Attacken müssen ab heute aufhören“, sagte Trump. Geschehe dies nicht, werde „die Hölle losbrechen“.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte im Sender Fox Business „unerbittliche“ Raketenangriffe an, bis die Angriffe der Huthis aufhörten. „Bei dieser Kampagne geht es um die Freiheit der Schifffahrt und die Wiederherstellung der Abschreckung“, sagte er.

Huthis drohen den USA mit Eskalation

Als Reaktion auf die US-Angriffe attackierten die Huthis nach eigenen Angaben den US-Flugzeugträger USS Harry Truman und Begleitschiffe im Roten Meer mit 18 Raketen und einer Drohne. Von US-Seite lag dazu zunächst keine Bestätigung vor. US-Kampfjets haben einem Insider zufolge insgesamt elf Drohnen abgeschossen, die von den Huthis im Jemen auf den Weg gebracht wurden. Die Drohnen seien nicht in die Nähe des Flugzeugträgers gekommen, sagt der US-Vertreter, der anonym bleiben wollte. 

In einer Fernsehansprache drohte der Huthianführer Abdulmalik al-Huthi zudem mit Angriffen auf US-Frachtschiffe im Roten Meer. „Wenn sie ihre Aggression fortsetzen, werden wir die Eskalation fortsetzen“, sagte er. Für Montag rief er seine Landsleute auf, „millionenfach“ auf die Straße zu gehen. 

USA wenden sich auch an den Iran

Trump drohte auch dem Iran. Er forderte die iranische Führung auf, die Unterstützung für die Huthi-Miliz sofort einzustellen. Anderenfalls würden die USA das Land „vollständig zur Rechenschaft ziehen“, teilte der US-Präsident mit. „Und wir werden dabei nicht nett sein.“

Der Iran verurteilte seinerseits die „barbarischen Luftangriffe der USA“. Außenminister Abbas Araghtschi schrieb im Onlinedienst X, die USA hätten „kein Recht“, die Außenpolitik seines Landes vorzugeben. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, sagte, der Iran wolle keinen Krieg führen. Im Falle einer Bedrohung werde er aber „angemessen“ und „entschieden“ reagieren.

UN rufen zu Deeskalation auf

Die Vereinten Nationen riefen die US-Streitkräfte und die Huthi-Miliz auf, nach den tödlichen Angriffen und den Vergeltungsdrohungen „sämtliche militärischen Aktivitäten“ einzustellen. „Wir sehen mit Besorgnis die zahlreichen Angriffe auf von den Huthis kontrollierte Gebiete im Jemen durch die USA“, sagte ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres. „Wir sind genauso besorgt über die ununterbrochenen Drohungen der Huthis, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen.“ 

Die Huthi-Miliz kontrolliert große Teile des Jemen einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Sie gilt als Verbündete der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Angriffe auf Schiffe im Roten Meer hatten die Huthis mit der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen begründet, die auf den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober gefolgt war.  

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