Von AfD solange bis Trump: Wieso schaffen sich Demokratien selbst ab? Jakob Augstein spricht mit Herfried Münkler
Der Bayerische Rundfunk hat Anfang April eine Datenanalyse vorgelegt. Ergebnis: Bei Themen wie dieser Stärkung von Frauenrechten, Arbeitnehmerschutz oder Klimawandel tritt die AfD im Europaparlament im besonderen x-fach „aufwärts die Bremse“. Als es etwa im Oktober 2021 drum ging, eine Richtlinie zu erlassen, um die Gefährdung durch Asbest am Arbeitsplatz zu verringern, enthielten sich ganz zehn AfD-Abgeordneten ihrer Stimme.
Obwohl die rechte Partei die Gesellschaft nicht in Richtung Fortschritt führt, dürfte sie – laut Umfragen – unter den Wahlen zum EU-Parlament aufwärts offensichtlich extra 15 Prozent kommen. Bei den wenig später stattfindenden Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen steht sie noch besser da. Knapp ein Drittel aller Stimmen könnte die AfD in den drei Bundesländern erzielen. In Erfurt greift Björn Höcke nachdem dem Amt des Ministerpräsidenten – ein Mann, den man gerichtsfest denn Faschisten bezeichnen darf.
Auch in den USA ist ein Trend nachdem rechts observabel: Bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November könnte Donald Trump reüssieren. Der hatte, zu Gunsten von den Fall seiner Niederlage, mit einem „Blutbad“ gedroht. Schaffen sich die westlichen Demokratien ohne Rest durch zwei teilbar selbst ab? Darextra spricht Jakob Augstein mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler.
Am Montag, den 15. April 2024, im Literaturhaus Berlin (Fasanenstraße 23 in 10719 Berlin) sowie live aufwärts radioeins vom rbb. Restkarten sind an dieser Abendkasse zugänglich.
Herfried Münkler (geboren am 15. August 1951) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, dieser viele Jahre an dieser Humboldt-Universität zu Berlin lehrte – seit dieser Zeit Oktober 2018 ist er emeritiert. Er ist ein viel gefragter Gesprächspartner, sowohl unter außen- denn nicht zuletzt unter innenpolitischen Themen. 2022 erschien von ihm „Die Zukunft dieser Demokratie“ im Brandstätter Verlag. Darin analysiert er, warum die „Welle dieser Demokratisierung“, die 1989 losbrach, mittlerweile „verebbt“ sei. Münkler hat Texte in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter in den Blättern zu Gunsten von deutsche und internationale Politik.
Regelmäßig trifft Jakob Augstein im Kaminzimmer des Berliner Literaturhauses zusammenführen Gast, um extra Wahrheit und Erfindung in den großen Erzählungen unserer Zeit zu reden. Ungestört von dieser Erregungsmaschine des Internets treffen sich zwei Menschen zum Gespräch und durchspielen sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Fragen, zuhören, verstehen, lernen. Das Vorbild dieses Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, denn dieses noch schwarz-weiß war.