Jahja al-Sinwar: „Rechnung beglichen“ – so reagiert die Welt hinauf den Tod des Hamas-Anführers – WELT

Der Chef der radikalislamischen Hamas, Jahja Sinwar, ist bei einem israelischen Armeeeinsatz im Gaza-Streifen getötet worden. Internationale Spitzenpolitiker sehen in seinem Tod einen Hoffnungsschimmer für Frieden in Nahost.

Der Hamas-Anführer Jahja Sinwar ist nach den Worten des israelischen Außenministers Israel Katz tot. „Der Massenmörder Jahja Sinwar, der für das Massaker und die Gräueltaten vom 7. Oktober verantwortlich war, wurde heute von IDF-Soldaten getötet“, erklärte Katz mit Verweis auf das israelische Militär. Von der Hamas gab es am Donnerstagabend zunächst keine Bestätigung.

„Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt, aber die Aufgabe, die uns erwartet, ist noch nicht beendet“, betonte Israels Regierungschef Netanjahu. An die Geiselnehmer gerichtet, die im Gaza-Streifen immer noch Dutzende aus Israel verschleppte Menschen festhalten, sagte Netanjahu, wenn sie die Geiseln freiließen, werde Israel sie im Gegenzug am Leben lassen. Er bezeichnete Sinwars Tötung als „wichtigen Meilenstein“ beim Niedergang der Hamas, der Krieg sei aber „noch nicht beendet“.

Herzi Halevi, Chef der israelischen Armee, erklärte derweil, mit Sinwars Tötung habe Israel „seine Rechnungen beglichen“. Sinwar sei „für diesen sehr schwierigen Tag vor einem Jahr verantwortlich“ gewesen. Die Armee werde allerdings „nicht ruhen“, bis alle Beteiligten des Hamas-Großangriffs gefasst seien.

„Das Ende dieses Mannes ist gekommen“

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant lobte seine Streitkräfte. Sinwars Tod sende eine klare Botschaft an die Bewohner des Gaza-Streifens, teilte Galant mit. „Der Mann, der eine Katastrophe und Tod über den Gaza-Streifen gebracht hat; der Mann, der euch als Folge seiner mörderischen Taten hat leiden lassen – das Ende dieses Mannes ist gekommen“.

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US-Präsident Joe Biden sprach von einem „guten Tag“ für die Welt. Es gebe jetzt „die Möglichkeit für einen ‚Tag danach‘ im Gaza-Streifen ohne die Hamas an der Macht und für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet“, hieß es in einer Erklärung.

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Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, nun bestehe „die Möglichkeit, den Krieg im Gaza-Streifen endlich zu beenden“. Und er müsse so enden, „dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden und das Leiden im Gaza-Streifen ein Ende hat“.

Mike Johnson, der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, wertete die Tötung als Zeichen der „Hoffnung“. „Sein Tod bringt Hoffnung für alle, die in Freiheit leben wollen, und Erleichterung für die Israelis, die er zu unterdrücken versucht hat“, erklärte er

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Der neue Nato-Generalsekretär, Fred Rutte, fand deutliche Worte für die Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober. „Ich habe sie verurteilt, alle Verbündeten haben sie verurteilt. Jede vernünftige Seele in der Welt hat sie verurteilt“, betonte er. „Wenn er also gestorben ist, werde ich persönlich ihn nicht vermissen.“

Für den „furchtbaren, brutalen, menschenverachtenden Angriff der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger, die getötet, vergewaltigt und auf schlimmste Weise menschlich erniedrigt worden sind“, sei Sinwar der Verantwortliche, mahnte Bundeskanzler Scholz am Abend.

„Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören“

Das Auswärtige Amt forderte eine Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln. Sinwar sei „ein brutaler Mörder und Terrorist“ gewesen, „der Israel und seine Menschen vernichten wollte“, erklärte das AA. Als „Drahtzieher“ des Großangriffs auf Israel habe er „tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region“ gebracht. Nachdem Sinwar nun tot sei, müsse die Hamas „jetzt sofort alle Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen“, hieß es. Das „Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte auf X, Sinwar sei der „Hauptverantwortliche für die Terroranschläge und barbarischen Taten vom 7. Oktober“. Auch er forderte die Freilassung „aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln“.

„Großbritannien wird seinen Tod nicht betrauern“, sagte der britische Premierminister Keir Starmer. Stattdessen seien seine Gedanken bei den Familien der Opfer.

AFP/dpa/Reuters/ll/säd/con

Source: welt.de

7. Oktober 2023)HamasIsrael (Hamas-Angriff auf IsraelNewsteamtexttospeech