Israel und die USA: „Hier passiert etwas Tiefgreifendes“

An einem Julisamstag sitzen Iddo Gefen und ich in
einem Café in New York und reden mit gesenkten Stimmen über Israel. Gefen,
Anfang 30, ist israelischer Schriftsteller und promoviert an der nahe gelegenen
Columbia-Universität. Für den Atlantic schrieb er im Mai über die teils extreme Rhetorik der propalästinensischen Campusproteste gegen den Gazakrieg. „Hier passiert etwas sehr Tiefgreifendes, das geht teilweise
weit hinaus über bloße Kritik an der amerikanischen Nahostpolitik“, sagt Gefen
jetzt, fast flüsternd.

Der Krieg im Nahen Osten erschüttert auch die USA.
Donald Trump etwa verunglimpfte Joe Biden als „schlechten Palästinenser“, den
jüdischen Senatoren Chuck Schumer als „Hamas-Mitglied“ und tönte, die
Demokraten würden den „Israel-PR-Kampf“ verlieren. Derweil besetzen propalästinensische
Demonstrierende Hochschulen, störten Veranstaltungen, etwa Anfang der Woche den Parteitag der Demokraten. Auch Journalistinnen und Journalisten geraten in den
Fokus des Protests. Bereits vergangenen November besetzten Demonstrierende die Lobby der New York
Times
und warfen der Zeitung vor,
in ihrer Berichterstattung über den Gazakrieg einseitig Israel zu unterstützen.

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