Internationale Atomenergiebehörde : Iran verweigert laut Bericht Informationen zu Uranvorräten

Der Iran kommt seinen Informationspflichten zu
umstrittenen Uranvorräten seit den Angriffen durch Israel und die
Vereinigten Staaten nicht nach. Das geht aus einem nicht öffentlichen
Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hervor, aus dem die Nachrichtenagentur dpa zitierte.

Die Islamische Republik müsse nach den Attacken
auf ihr Atomprogramm im Juni
unverzüglich den Status seiner
Nuklearanlagen und des darin gelagerten Materials an die IAEA melden,
schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi in dem Bericht. Das sei bislang nicht
passiert.
Entsprechende Vereinbarungen mit der IAEA
könnten vom Iran nicht einseitig aufgehoben werden, hielt Grossi fest.
Die Überwachung des Atomprogramms sei „unabdingbar und dringend“.

„Anlass zu großer Sorge“

Zuletzt hatte die IAEA im September in
einem vertraulichen Bericht mitgeteilt, der Iran habe seine Vorräte an
hochangereichertem Uran kurz vor Beginn der israelischen Militärangriffe
am 13. Juni weiter ausgebaut. Demnach verfügte der Iran am 13. Juni über
440,9 Kilogramm Uran mit einem Anreicherungsgrad von bis zu 60 Prozent. Das waren 32,3 Kilogramm mehr als im vorangegangenen IAEA-Bericht
im Mai. Grossi sagte erneut, dass insbesondere der
unklare Verbleib von mehr als 400 Kilogramm an hoch angereichertem Uran „Anlass zu großer Sorge“ gebe. 

Dieses Material würde laut Experten für
mehrere Atomwaffen ausreichen, wenn es zu einem noch etwas höheren
Reinheitsgrad angereichert würde.
Der Iran bestreitet, solche Waffen
bauen zu wollen. 

IAEA-Sitzung nächste Woche

Seit den Angriffen hat der Iran IAEA-Inspektoren
nur Zugang zu einigen nicht beschädigten Nuklearanlagen gewährt,
darunter das Atomkraftwerk in Buschehr und ein Forschungsreaktor in
Teheran. An diesem Mittwoch waren Inspektoren in den Iran
unterwegs, um erstmals seit Monaten auch Einrichtungen in Isfahan zu
besuchen. Dieses Zugeständnis der Regierung in Teheran erfolgte nur eine Woche vor der
Quartalssitzung des IAEA-Gouverneursrates, bei der das iranische Atomprogramm erneut im Fokus stehen wird.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen
verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Nachdem die USA in der
ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump aus dem Pakt ausgestiegen
waren, hielt der Iran die Beschränkungen nicht mehr ein. Deshalb wurden
Ende September auf Initiative von Deutschland, Frankreich und
Großbritannien UN-Sanktionen gegen den Iran reaktiviert.

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