In den kommenden zwölf Jahren erreichen die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge das gesetzliche Renteneintrittsalter. Damit wird der deutsche Arbeitsmarkt laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln 19,5 Millionen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlieren. Weil bisherigen Prognosen bis 2036 zufolge nur 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte nachkommen, warnt das Institut vor Verteilungskonflikten.
Ende 2022 hätten bereits etwa 3,1 Millionen Babyboomer
das Renteneintrittsalter erreicht, schreibt das IW.
Insbesondere in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts dürften sich die
Renteneintritte demnach beschleunigen. „2036 werden dann alle
verbliebenen etwa 16,5
Millionen Babyboomer das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht
haben.“
Mehr Anreize für Erwerbstätigkeit über Renteneintrittsalter hinaus
Sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die Sozialversicherung seien empfindliche Folgen zu erwarten, schreibt das IW. „Die anstehende Welle der in Rente gehenden Babyboomer wird zu Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt führen“, sagte IW-Ökonom Holger Schäfer. Die Folgen seien womöglich nur schwer beherrschbar. „Die Politik muss nun Prioritäten setzen und geltende sowie neue Gesetze hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf das Arbeitskräfteangebot prüfen.“
Konkret fordert das IW intensivere Bemühungen um die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, etwa durch eine schnellere Visavergabe und einer leichteren Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Zudem sollte die Bundesregierung aus Sicht der Ökonomen Anreize schaffen, damit mehr erwerbstätige Personen über das Renteneintrittsalter hinaus im Job bleiben. Auch die individuelle Arbeitszeit von Erwerbstätigen sollte demnach erhöht werden, um das bestehende Potenzial besser auszuschöpfen.
Zensus von 2022 Grundlage der Studie
Gelinge es nicht, das Arbeitskräftepotenzial durch Zuwanderung und
Mehrarbeit der Beschäftigten zu steigern, werde es zu Wohlstandsverlusten kommen.
„Somit drohen verschärfte Verteilungskonflikte – nicht zuletzt, weil der
Anteil der nicht arbeitenden Bevölkerung deutlich zunimmt“, mahnt das IW.
Bei der Prognose stützt sich das IW auf den Bevölkerungszensus von 2022, Daten des Statistischen Bundesamts und eigene Berechnungen. Als Babyboomer werden Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen 1954 bis 1969 bezeichnet. Erst in den darauffolgenden Jahrgängen führte die Antibabypille zu einem Rückgang der Geburten.
In den kommenden zwölf Jahren erreichen die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge das gesetzliche Renteneintrittsalter. Damit wird der deutsche Arbeitsmarkt laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln 19,5 Millionen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlieren. Weil bisherigen Prognosen bis 2036 zufolge nur 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte nachkommen, warnt das Institut vor Verteilungskonflikten.
Ende 2022 hätten bereits etwa 3,1 Millionen Babyboomer
das Renteneintrittsalter erreicht, schreibt das IW.
Insbesondere in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts dürften sich die
Renteneintritte demnach beschleunigen. „2036 werden dann alle
verbliebenen etwa 16,5
Millionen Babyboomer das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht
haben.“