Insolvenzverfahren: Zahl welcher Firmenpleiten steigt im Oktober erneut

Im Oktober wurden in Deutschland 6,5 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Vorjahresmonat.  Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Damit setzt sich die Pleitewelle in der deutschen Wirtschaft fort.

Bereits im September hatte die Zahl der Insolvenzverfahren um rund zehn Prozent zugenommen. Im August – für den bereits endgültige Daten vorliegen – waren sogar 12,2 Prozent mehr Insolvenzverfahren als im Vorjahreszeitraum gezählt worden. Nach Angaben des Chefanalysten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier, war das ein Rekord. „Seit zwölf Jahren mussten in einem August nicht mehr so viele Betriebe ihr Geschäft einstellen und insgesamt aufgeben“, sagte Treier.

Den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge kamen im August auf 10.000 Unternehmen 5,7 Firmeninsolvenzen. Die meisten davon entfielen auf die Branchen Verkehr und Lagerei, gefolgt vom Baugewerbe und der Gastronomie. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich insgesamt auf rund 5,4 Milliarden Euro – das war mehr als doppelt so viel wie im August 2024.

Lage könnte sich ab 2027 bessern

Auskunfteien erwarten für das laufende Jahr mehr Firmenpleiten als 2024. Schon damals gab es amtlichen Zahlen zufolge mit 21.812 Fällen einen Höchststand seit 2015. Auch für das kommende Jahr rechnet etwa der Kreditversicherer Allianz Trade mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen um ein Prozent.

Die Liste der Probleme für Unternehmen ist lang: teure Energie, viel Bürokratie, Konsumzurückhaltung bei Verbrauchern. Zudem sind Ausnahmeregeln ausgelaufen, mit denen der Staat eine Pleitewelle in der Corona-Pandemie abfedern wollte.

Ab dem Jahr 2027 könnte sich die Lage nach Einschätzung der Experten allerdings wieder bessern, auch dank der Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung. Dann erwartet Allianz Trade einen Rückgang der Insolvenzen um etwa vier Prozent auf 23.500 Fälle.

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