Algeriens Präsident
Abdelmajid Tebboune hat den inhaftierten Schriftsteller Boualem Sansal
begnadigt. Tebboune sei damit der Bitte von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nachgekommen, teilte das Präsidialamt
in Algier mit. „Der Präsident hat auf diese Bitte reagiert, die aufgrund ihres
Charakters und ihrer humanitären Gründe seine Aufmerksamkeit erregt
hat“, hieß es in der Mitteilung.
Steinmeier hatte Tebboune kürzlich gebeten, den französisch-algerischen Schriftsteller
angesichts seines hohen Alters und seines fragilen
Gesundheitszustands freizulassen und dem 81-Jährigen eine medizinische
Versorgung in Deutschland zu ermöglichen. Sansal war 2011 mit dem Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Im November 2024 wurde er auf der Rückreise aus Frankreich am Flughafen in Algier festgenommen. Anlass war ein Interview, in dem es unter anderem um die Grenze zwischen Marokko
und Algerien und das umstrittene Gebiet Westsahara ging.
Die algerische Justiz hatte Sansal im März zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dem an Krebs
erkrankten Schriftsteller wurde eine
„Gefährdung der nationalen Einheit“ zur Last gelegt.
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