Der rechsextreme US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones ist vor dem Supreme Court damit gescheitert, gegen eine Strafe in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) vorzugehen. Dazu war Jones verurteilt worden, weil er über sein Onlineportal Infowars Lügen über einen Schusswaffenangriff an einer Grundschule im Jahr 2012 verbreitet hatte.
Bei dem Angriff in Connecticut im Dezember 2012 wurden 20 Schulkinder und sechs Erwachsenen getötet. Jones verbreitete dazu die Falschbehauptung, der Schusswaffenangriff an der Sandy-Hook-Grundschule sei
von Schauspielern inszeniert worden. Nach Jones‘ Lügen verklagten
Angehörige damals getöteter Kinder und Lehrkräfte den
Verschwörungserzähler, sein Portal Infowars und dessen Mutterfirma Free
Speech Systems. Im Jahr 2022 entschied eine Jury, dass Jones den Klägern
wegen Verleumdung und Zufügung seelischen Leids 965 Millionen Dollar
Entschädigung zahlen müsse. Eine Richterin verhängte später zudem einen
sogenannten Strafschadenersatz in Höhe von 473 Millionen Dollar gegen
Jones.
Infowars-Gründer konnte Strafe wegen Verleumdung nicht zahlen
Weil Jones nicht zahlen konnte, meldete er zunächst für sein Portal Infowars Konkurs an, später folgte die Privatinsolvenz. In seiner Berufung argumentierte Jones, das Gericht habe die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht gründlich genug geprüft.
Ein Anwalt der Hinterbliebenen begrüßte die Entscheidung des Obersten Gerichts. „Wir freuen uns darauf, das historische Urteil der Geschworenen durchzusetzen und Jones und Infowars für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Christopher Mattei. Jones‘ Anwalt äußerte sich bisher nicht.