Dafür gibt es mehrere Gründe. „Durch die Preissteigerungen bei vielen Produkten sind einige Menschen in finanzielle Nöte geraten und haben häufiger geklaut“, sagte Studienautor Frank Horst. Ein weiteres Problem sei der Fachkräftemangel im Einzelhandel. „In vielen Geschäften ist heute weniger Personal im Einsatz. Dadurch haben Diebe leichteres Spiel. Personal verhindert durch Präsenz indirekt Diebstähle“, so Horst.
Zu den bei Dieben besonders beliebten Warengruppen in Supermärkten und Discountern zählen Spirituosen, Tabakwaren, Kosmetikprodukte, Rasierklingen, Energydrinks sowie Babynahrung und Kaffee. Fleisch, Wurst und Käse werden ebenfalls häufiger genannt. Meist handelt es sich um Gelegenheitstäter, bei mindestens einem Viertel sind professionelle Täter verantwortlich, die bandenmäßig agieren.
Insgesamt sind die Inventurdifferenzen 2023 um 5 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahl umfasst sowohl die Verluste durch Diebstahl von Kunden, Mitarbeitern und Personal von Lieferanten und Servicefirmen sowie organisatorische Mängel wie beispielsweise eine falsche Preisauszeichnung. Auch dem deutschen Staat entsteht dadurch ein Schaden, ihm entgehen Umsatzsteuereinnahmen in Höhe von rund 560 Millionen Euro.