Es ist eines der wichtigsten Bücher dieses Frühjahrs: Ilija Trojanow analysiert in „Buch der Macht“ auf ungewohnte Art die Prinzipien von Macht und Herrschaft. Wie viel Einfluss hat dabei die Literatur?
„Der Wesir ist eine universelle Gestalt ist, ein Statthalter der Herrschaft, ein Meister der Macht“
Foto: Index/Heritage Images/Getty Images; Thomas Dorn (unten)
Ilija Trojanow greift im Buch der Macht über die Neuerzählung eines 130 Jahre alten Buches aus Bulgarien mitten hinein in die Mechanismen von Macht und Herrschaft. In der heutigen Welt verbinden sie sich mit den Namen Trump und Putin, aber sie haben viele Vorgänger und wenige, die sich widersetzen. Denn: „Feigheit und Heuchelei sind die Verbündeten der Herrschaft in jedem von uns“, sagt Trojanow im Gespräch.
Der preisgekrönte Schriftsteller, der 1965 in Bulgarien geboren wurde und mit seinen Eltern über den Eisernen Vorhang nach Deutschland geflohen ist, hat in seiner Familie die angemaßte Macht einer kommunistischen Diktatur erlebt. Davon vorgeprägt, ist er auf ein 1897 in Bulgarien erschienenes Werk von Stojan Michailowski gesto