Heinz Strunk hat sich mit seinem neuen Roman „Zauberberg 2“ an Thomas Mann versucht. Dabei erweist er sich erneut als Meister einer humorvollen Überzeichnung, die niemals platte Satire wird
Der Literaturbetrieb liebt Jubiläen. Sie eignen sich nicht nur, um Biografien oder Prachtausgaben herauszugeben, sondern auch zur Vermarktung von Adaptionen aller Art. In diesem Jahr ist Thomas Manns Zauberberg der Jubilar – ein Roman, dessen Modernität gerade überall beschworen wird. An „Frische und Relevanz“, so wirbt etwa eine Ausstellung des Lübecker Buddenbrook-Hauses, habe die Geschichte über den Ingenieur Hans Castorp nichts verloren, dessen dreiwöchiger Besuch in einer Lungenheilanstalt in Davos unversehens zu einem siebenjährigen Aufenthalt wird. Die Themen der Erzählung – „Endlichkeit und Tod, Erotik und Begehren, gesellschaftliches Miteinander und Gewalt“ – seien nach wie vor „erschreckend