Im neuen Jahr verschickt die Bundeswehr Fragebögen an rund 650.000 junge Menschen. Wer die Formulare zur Wehrdiensterfassung ignoriert, muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen.
Die Bundeswehr will jungen Menschen ab Mitte Januar die ersten Fragebögen zum neuen Wehrdienst zuschicken. „Unsere Planungen sehen vor, dass wir rund 650.000 Personen eines Jahrgangs anschreiben. Pro Monat wären das ca. 54.000 Personen“, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Hohe Strafe bei Nichterfüllen der Pflicht
Alle 18-jährigen Männer und Frauen sollen in dem Fragebogen ihre Eignung und ihre Motivation für die Bundeswehr erklären. Männer müssen diesen dann verpflichtend ausfüllen, Frauen können ihn freiwillig abgeben.
Das Ignorieren der neuen Vorschriften zum Wehrdienst kann teuer werden. Wenn ein junger Mann der Verpflichtung zum Ausfüllen des Fragebogens nicht nachkommt oder dabei falsche Angaben macht, könne eine Geldbuße bis 1.000 Euro die Folge sein, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur epd sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der Bild.
Musterung ebenfalls verpflichtend
Außerdem werden junge Männer wieder verpflichtet, zur Musterung zu erscheinen. Wenn sie einen entsprechenden Termin unentschuldigt versäumen, kann laut dem Ministeriumssprecher die Polizei eingeschaltet werden, um den Betreffenden vorzuführen. Die Feldjäger als Militärpolizei der Bundeswehr sollen demnach in solchen Fällen nicht zum Einsatz kommen. Es gibt allerdings in bestimmten Fällen die Möglichkeit, auf Antrag von der Musterung ausgenommen zu werden.
Nach dem Bundestag hatte am Freitag auch der Bundesrat dem Gesetz zur Modernisierung des Wehrdienstes zugestimmt. Ziel des Gesetzes ist es, wegen der veränderten Sicherheitslage die Truppenstärke der Bundeswehr bis zum Jahr 2035 von derzeit rund 184.000 Soldatinnen und Soldaten auf 255.000 bis 270.000 in der aktiven Truppe zu erhöhen. Benötigt werden zudem 200.000 Reservisten.
Source: tagesschau.de