Die Rezession in Deutschland dürfte laut einer neuen Prognose des Münchner ifo-Instituts weniger gravierend ausfallen als erwartet. Im Winterhalbjahr werde die Rezession milder als gedacht, und „danach geht es wieder aufwärts“, sagte der Leiter der ifo-Prognosen, Timo Wollmershäuser. Im kommenden Jahr werde die deutsche Wirtschaft wohl nur um 0,1 Prozent schrumpfen. Bisher hatten die Ökonomen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent gerechnet.
Das dritte Quartal dieses Jahres sei mit 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum „viel besser als gedacht“ gewesen, sagte Wollmershäuser. Für 2022 erwartet das ifo-Institut jetzt ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent statt bisher 1,6 Prozent.
Die Preissteigerungen würden aber vor allem im Winterhalbjahr die verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte sinken lassen. Dies werde sich negativ auf die Konjunktur auswirken. „Erst ab der zweiten Jahreshälfte dürften die Einkommen im Verlauf wieder stärker zulegen als die Preise und damit der private Konsum an Fahrt aufnehmen“, teilte das Institut mit.
Auch ihre Prognose für die Inflation korrigierten die Ökonomen nach unten. Wegen der Strom- und Gaspreisbremse dürfte die Inflationsrate demnach von 7,8 Prozent in diesem Jahr auf 6,4 Prozent im kommenden Jahr sinken. Im Herbst hatten die Wirtschaftsforscher noch einen Anstieg auf 9,3 Prozent erwartet.