„Ich bin Dagobert“: Ein Gangster gen welcher Jagd nachdem sich selbst

In Episode 5 taucht „Dagobert“ dann selbst auf. Der
74-jährige Arno Funke hat in der RTL+-Serie Ich bin Dagobert einen Cameo-Auftritt als Ermittler, der einen Peilsender in einer Telefonzelle anbringt. Ein ehemaliger
Verbrecher, der sich selbst auf der Spur ist. Das hat natürlich einen gewissen
Reiz. Und man wundert sich, dass erst 30 Jahre nach seiner Festnahme RTL+ eine Serie über den wohl gewieftesten
Erpresser in der Geschichte der Bundesrepublik produziert hat.

Dagobert, bürgerlich Arno Funke, trieb von 1988 bis 1994 die deutsche
Polizei vor sich her. Bei seiner ersten Erpressung 1988 kassierte er 500.000 D-Mark
vom KaDeWe, nach einer ersten Drohung hatte er eine Bombe in dem Berliner Kaufhaus detonieren lassen. Als Funke das Geld ausgegeben hatte und weitere
Erpressungsversuche scheiterten, verübte er sechs weitere Bomben- und drei
Brandanschläge in verschiedenen Kaufhäusern der Bundesrepublik. 1993 lieferte er sich schließlich ein irrwitziges Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei in der Berliner Kanalisation. Während
die Polizisten sich bei der Übergabe in Berlin-Britz ganz sicher wähnten, hatte
Dagobert sie schon beim Übergabemedium – einer Streusandkiste mit doppeltem
Boden – ausgetrickst. Die Kiste hatte er auf einem Gullideckel platziert und
konnte von der Kanalisation aus auf sie zugreifen, ohne für die Einsatzkräfte
sichtbar zu werden.

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