Ian McEwan: Das Gute an jener Demenz

Man gewöhnt sich an alles, auch an das Leben nach der Klimakatastrophe. So könnte man die Botschaft des neuen Romans von Ian McEwan umschreiben: Das Wetter ist schlecht, aber die Stimmung ist gut. Oder zumindest beginnen die Menschen im Jahr 2119 wieder nach vorne zu schauen. Denn die Erhitzung der Atmosphäre in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts hat zwar zu gewaltigen Dürren und Überschwemmungen geführt. Doch ist die Temperatur anschließend wieder gesunken, dank diverser Atomkriege – der erste davon in Nahost – und der nuklearen Winter, die danach ausbrachen. Alles in allem sind ein paar Milliarden Menschen gestorben, aber es sind immerhin auch noch ein paar Milliarden Menschen am Leben. Die ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika werden von konkurrierenden Warlords beherrscht, und Deutschland wurde schon vor Jahrzehnten vom Großrussischen Reich annektiert. Immerhin den Engländern und den Schotten geht es gut. Nach gewaltigen Überschwemmungen ist Großbritannien zu einem Archipel geworden, aber jetzt tuckern die Leute halt auf Booten zwischen den kleinen Inseln hin und her und haben wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens.

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