Der Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong ist zum zweiten Mal wegen angeblicher Verstöße gegen das umstrittene nationale Sicherheitsgesetz angeklagt worden. Die Behörden werfen dem 28-Jährigen vor, gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Ausland dazu aufgerufen zu haben, Sanktionen oder Embargos gegen Hongkong und China zu verhängen. Darüber hinaus soll er feindselige Aktionen gegen die
Volksrepublik und ihre Sonderverwaltungszone initiiert haben. Wong droht eine lebenslange Haftstrafe.
Ursprünglich sollte der Aktivist im Januar 2027 aus seiner Haftstrafe entlassen werden. Er verbüßt derzeit eine Strafe von vier Jahren und acht Monaten wegen „Verschwörung zur Subversion“ gemäß dem nationalen Sicherheitsgesetz. Der Vorwurf bezieht sich auf Wongs Teilnahme an einer inoffiziellen Vorwahl.
Das nationale Sicherheitsgesetz wurde im Jahr
2020 von der Zentralregierung in Peking eingeführt. Es bildete die
Grundlage für umfassende Maßnahmen gegen die Opposition.
Kritiker sagen, die einst florierende Demokratiebewegung sei dadurch
zerstört worden.
Insgesamt 45 Aktivisten, darunter Wong, wurden im November 2024 zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, illegale Vorwahlen für den Legislativrat, das Parlament Hongkongs, organisiert zu haben.