Hisbollah: Wieder Explosionen von Funkgeräten im Libanon – 450 Verletzte

Im Libanon sind erneut Kommunikationsgeräte explodiert. Bei den Explosionen wurden laut Angaben des libanesischen
Gesundheitsministeriums mindestens 450 Menschen verletzt, 14 Menschen
starben demnach. Nach Angaben der staatlichen libanesischen
Nachrichtenagentur wurden drei Menschen in der Bekaa-Region getötet.

Staatliche Medien berichteten, dieses Mal seien Funkgeräte und Solaranlagen detoniert. Die Nachrichtenagentur dpa meldete unter Berufung auf libanesische Sicherheitskreise, es seien Walkie-Talkies von Hisbollah-Mitgliedern explodiert. In Kreisen der Miliz war ebenfalls die Rede von „drahtlosen Geräten wie Walkie-Talkies“.

Der UN-Sicherheitsrat
hat für Freitag eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Die von Algerien
beantragte Sitzung werde um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) stattfinden,
teilte die slowenische Ratspräsidentschaft mit.

Brennende Häuser, Autos und Geschäfte

Berichte über Explosionen gab es aus mehreren Teilen des Landes. In einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut sei „eine Anzahl
von Walkie-Talkies explodiert“, hieß es aus Hisbollah-Kreisen. Die
staatliche libanesische Nachrichtenagentur meldete Explosionen von
Pagern und anderen Kommunikationsgeräten im Osten und Süden des Libanon. AFP-Reporter berichteten von Explosionen in Sidon im Süden und in Baalbek im Osten des Landes. 

In mehreren Teilen des Landes, darunter im Bekaa-Tal und in
den südlichen Vororten von Beirut, sind in Häusern, Autos und Geschäften Brände
ausgebrochen. Das teilte der libanesische Zivilschutz mit. Das Rote Kreuz teilte mit, mehr als 30 Rettungsteams seien im Einsatz. 

Augenzeugen im Vorort von Beirut berichteten, sie hätten die gleichen Geräusche gehört wie am Vortag. Am Dienstag waren in Hochburgen der Hisbollah-Miliz in südlichen
Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut und im Süden und Osten des
Landes Hunderte Pager von Mitgliedern der schiitischen Organisation
explodiert
. Dabei wurden nach Regierungsangaben mindestens zwölf
Menschen getötet und bis zu 2.800 weitere verletzt. Die Hisbollah macht
Israel für den Angriff verantwortlich
.

Explosionen bei Beerdigung

Die israelische Zeitung Times of Israel meldete ebenfalls Explosionen an mehreren Orten im Libanon. Dem Bericht zufolge sollen einige Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah gekommen sein. Auf X veröffentlichte Bilder zeigten verschiedene elektronische Geräte, die sich auf den ersten Blick von den gestern vielfach explodierten Pagern unterscheiden.

Die Zeitung Haaretz berichtete unterdessen von Explosionen in Beirut, Tyros und anderen Orten im Süden des Libanon. Dem Bericht zufolge soll es mindestens eine Explosion in einem Vorort Beiruts gegeben haben, während eine Beerdigung für den gestern getöteten Sohn eines Hisbollah-Mitglieds abgehalten wurde. Haaretz berichtete über Detonationen von Walkie-Talkies sowie Pagern, die von der Hisbollah zu einer ähnlichen Zeit gekauft worden sein sollen wie die gestern explodierten Modelle. 

Die Hisbollah kündigte nach den Explosionen
Konsequenzen für Israel an. „Diese Anschläge werden sicherlich auf einzigartige
Weise bestraft werden; es wird eine blutige, einzigartige Rache geben“, sagte Hashim
Safieddine, der Vorsitzende des Exekutivrats der Hisbollah laut Times of Israel.

Die Berichte lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

AuslandAutosdpaHäuserHisbollahIsraelLibanonMedienSolaranlagenUNUN-SicherheitsratZeitZivilschutz