Hepatitis-Ausbrüche nahe deutscher Grenze – Tschechien alarmiert Touristen

In Tschechien sind mehrere Menschen an einer Hepatitis-Erkrankung gestorben. Wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die dortige Gesundheitsbehörde berichtet, seien in diesem Jahr bereits 2375 Infektionen und 18 Todesfälle verzeichnet worden. Vor allem in Prag, Mittelböhmen und dem Kreis Karlsbad gebe es erhöhte Fallzahlen von Infektionen mit Hepatitis A.

Der Wintersport-Ort Boží Dar (zu Deutsch: Gottesgab) warnte in den sozialen Medien vor einer Verschlechterung der epidemiologischen Situation und veröffentlichte Hygiene-Regeln, mit denen man einer Schmierinfektion vorbeugen kann. Boží Dar befindet sich nur wenige Kilometer entfernt von der deutschen Grenze.

Was über die Fälle bekannt ist

Das sächsische Gesundheitsministerium schrieb der Zeitung auf Anfrage: „Die Presseveröffentlichungen aus Tschechien verweisen auf Schmierinfektionen, die von Personen ausgehen, die ohne festen Wohnsitz oder unter schlechten hygienischen Bedingungen leben bzw. Drogen konsumieren. Die Weiterverbreitung in der übrigen Bevölkerung in Tschechien beruht wohl vor allem auf den niedrigen Impfquoten der dortigen Bevölkerung.“

Ein Ministeriumssprecher Sören Granzow wies gegenüber „Bild“ auf die geltende Empfehlung einer Hepatitis-A-Impfung hin, die sehr gut verträglich sei und schütze. In Deutschland gibt es laut Robert-Koch-Institut (RKI) in diesem Jahr bislang 993 Fälle mit sechs Toten.

Ein Sprecher des sächsischen Gesundheitsministeriums sagte gegenüber der „Freien Presse“ zudem, dass für die sächsische Bevölkerung aus „infektionsepidemiologischer Sicht“ derzeit keine Gefahr bestehe.

Tschechien alarmiert EU-Länder über Hepatitis-Ausbrüche

Gleichwohl schrieb das Robert-Koch-Institut laut „Bild“ auf Anfrage: „Die staatliche Gesundheitsbehörde der Tschechischen Republik hat über das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) die anderen Mitgliedstaaten der EU über den Ausbruch informiert.“

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber (von Lateinisch Hepar: Leber). Weil bei den Betroffenen mitunter die Haut oder der weiße Teil der Augen gelb gefärbt ist, wird die Erkrankung gelegentlich auch Gelbsucht genannt.

Hepatitis A tritt heutzutage am häufigsten in Ländern mit geringen Hygienestandards auf. Risikofaktoren sind belastetes Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel wie etwa Muscheln und Austern oder mit Fäkalien gedüngtes Gemüse. Das Hepatitis-A-Virus wird über den Darm ausgeschieden.

Source: welt.de

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