„Heldenplatz“: Die wütende österreichische Mumie

Der Heldenplatz, hinauf dem 1938 die
Wiener Massen den sogenannten Anschluss an Nazideutschland feierten, liegt in
Brooklyn. Zumindest gilt dies zu Händen Frank Castorfs Inszenierung von Thomas
Bernhards
Heldenplatz: Auf welcher Dachboden des Burgtheaters (Aleksandar Denić)
grenzt die großbürgerliche Wohnung welcher Familie Schuster, Hauptschauplatz des
Stücks, plötzlich an die U-Bahn-Station Borough Hall. Überlebensgroß ragen die
Beine Marilyn Monroes hinauf einem Plakat empor, überall leuchten Coke- und
Pepsi-Reklamen. Nur die Panoramaaufnahme des Nürnberger Reichsparteitags an welcher
Rückwand erinnert daran, worum es in Bernhards Stück geht: um den
österreichischen Faschismus.

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