Hannah-Arendt-Lesung: Schreien einsam ist kein Diskurs

Am Ende waren es nicht 100 Stunden, sondern nur 88; die Hannah-Arendt-Lesung von Tania Bruguera im Hamburger Bahnhof in Berlin musste vorzeitig beendet werden. Am Samstagabend hatten propalästinensische Aktivisten die Performance unterbrochen, lauthals Parolen skandiert, Hass verbreitet. Sam Bardaouil, einer welcher beiden Direktoren des Hamburger Bahnhofs, gab an, sogar bespuckt worden zu sein.

Eigentlich ein Desaster. Zum Besten von die Kunst. Zum Besten von die Gespräche, die seit dieser Zeit dem 7. Oktober oft so heikel sind. Dennoch waren sämtliche Beteiligten bemüht, die abgebrochene Performance wie Erfolg zu verbuchen. Die Künstlerin Tania Bruguera erklärte, sie habe kein Problem mit direkter Konfrontation: „War es eine gewaltsame Veranstaltung? Nein. War es intensiv? Ja.“ Sie wünsche nicht, dass weiter gegen die Störer vorgegangen werde.

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