Hannah Arendt: „Hass dauert nicht ewig“, schrieb die Philosophin

Zwischendurch taucht sie immer wieder mal auf, eine Hilfe suchende Frage, wenn in den heftigen Konflikten und lautstarken Diskussionen, wenn im hektischen Postulierungswettrennen zum Krieg in Gaza niemand mehr die Übersicht hat: Was hätte eigentlich Hannah Arendt dazu gesagt? Hätte sie entsetzt ihren Blick auf den explodierenden Antisemitismus weltweit gerichtet, vor allem an den amerikanischen Universitäten? Hätte sie die Kriegsführung mit Hunger und Bomben der Regierung Netanjahu angeklagt oder das Selbstverteidigungsrecht Israels verteidigt? Oder eben beides zugleich? Oder über den neuartigen Tunnel-Terror der Hamas nachgedacht? Alles nur hypothetische Fragen, aber im Falle der gerne provokanten Theoretikerin naheliegend. Schließlich löste sie 1963 mit ihrem Essay Eichmann in Jerusalem eine heftige Kontroverse aus, als es ihr um das Wesen des Nationalsozialismus ging und um vermeintliche jüdische Passivität angesichts der Vernichtung. Debattenscheu kannte sie wahrlich nicht.

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