Handelsstreit: USA und China erheben wechselseitig Hafengebühren z. Hd. Frachtschiffe

Die USA und China erheben seit dem heutigen Dienstag Hafengebühren auf Frachtschiffe. Damit weitet sich der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf die Seeschifffahrt aus. China teilte mit, man werde Sonderabgaben auf Schiffe erheben, die sich in US-Besitz befinden, von den USA betrieben, gebaut oder beflaggt werden.

Zugleich stellte die Regierung in Peking klar, dass in China gebaute Schiffe von den Abgaben ausgenommen seien. Wie der Staatssender CCTV am Dienstag berichtete, gelten die Ausnahmen auch für leere Schiffe, die zur Reparatur in chinesische Werften einlaufen.

Die von China erhobenen zusätzlichen Hafengebühren werden im ersten Einlaufhafen einer einzelnen Reise oder für die ersten fünf Reisen innerhalb eines Jahres erhoben. Die jährliche Abrechnung beginnt am 17. April.

„Spirale der maritimen Besteuerung“ befürchtet

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, Hafengebühren auf Frachtschiffe in chinesischem Besitz und auf in China gebaute oder in China beflaggte Schiffe zu erheben. Damit soll die Dominanz Chinas in der globalen Schifffahrtsindustrie verringert und der Schiffbau in den USA gestärkt werden. China hatte vergangene Woche mit der Ankündigung eigener Hafengebühren gekontert.

Dem Analysten Omar Nokta vom Analysehaus Jefferies zufolge sind 13 Prozent der weltweiten Öltankerflotte und elf Prozent der Containerschiffe betroffen. Das Athener Maklerhaus Xclusiv Shipbrokers warnte in einer Analyse vor einer „Spirale der maritimen Besteuerung, die die globalen Frachtströme zu verzerren droht“.

China verteidigt Exportkontrollen für Seltene Erden

Im Streit um die jüngst von China erlassenen strengeren Exportkontrollen für Seltene Erden teilte das chinesische Handelsministerium mit, es habe die USA über die Kontrollen vor deren Einführung informiert. Arbeitsgespräche zwischen beiden Seiten hätten am Montag stattgefunden. Die US-Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass die neuen Exportkontrollen für sie unerwartet verhängt wurden.

Ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking bekräftigte nun, dass die Exportkontrollen der nationalen Sicherheit dienen. Die USA könnten nicht Gespräche mit China suchen und gleichzeitig Drohungen aussprechen. In Reaktion auf Chinas neue Exportkontrollen hatte Präsident Donald Trump am Freitag zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent auf chinesische Waren spätestens ab dem 1. November angekündigt.

Später hatte Trump in einem Post in seinem Onlinedienst Truth Social versöhnlichere Töne angeschlagen. „Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut. Der hoch respektierte Präsident Xi hat nur einen schlechten Moment gehabt“, schrieb Trump am Montag mit Blick auf Chinas Staatschef Xi Jinping. Xi wolle „keine Depression“ für sein Land, und er selbst wolle das auch nicht. Die angekündigten Zusatzzölle nahm Trump nicht zurück.

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