Hamas-Mitglied: Getöteter Techniker war laut Zweites Deutsches Fernsehen kein Mitarbeiter des Senders

Das ZDF hat sich zur Kritik rund um mögliche Hamas-Verbindungen eines Technikers geäußert. Der getötete Mann sei seit 2013 Mitarbeiter eines Dienstleisters gewesen, der für das ZDF gearbeitet habe. „Er war kein ZDF-Mitarbeiter und in
journalistische Fragen nicht eingebunden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Aufgrund seiner Aufgabe habe es
auch keine Kontakte zwischen dem ZDF-Studio in Tel Aviv und dem
getöteten Ingenieur gegeben.

Das ZDF hatte am Montag in einer ersten
Mitteilung erklärt, die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma beendet zu haben. Nachdem der Standort der
Firma in Gaza am 19. Oktober von einer Rakete getroffen worden war, sei
die israelische Armee (IDF) der Bitte nachgekommen, die Identität des
getöteten Mitarbeiters zu klären. „Der 37-jährige, der als Ingenieur für
die Abwicklung der Übertragungstechnik zuständig war, war demnach
Mitglied der Terrororganisation Hamas.“

Deutliche Kritik aus der Union

In der Mitteilung am Dienstag schreibt der Sender, eigene Recherchen des Studios Tel Aviv hätten dafür keine Anhaltspunkte ergeben. Auf Basis von Unterlagen der IDF wäre aber davon auszugehen, dass der Techniker Mitglied der Kassam-Brigaden war. Die Brigaden sind der bewaffnete Arm der Hamas. Nach aktuellem
Stand gibt es laut dem ZDF keine Anhaltspunkte dafür, dass weitere Mitarbeiter
Hamas-Mitglieder sein könnten. Auch die israelische Armee habe dem
ZDF keine Hinweise darauf geliefert.

Zuvor hatten Politikern aus der Union mehr Aufklärung verlangt. CSU-Generalsekretär Martin Huber bezeichnete den Fall in der
Bild-Zeitung als „ungeheuerlich“ und sprach von einem Schaden für die Glaubwürdigkeit
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auch Armin Laschet (CDU), Vorsitzender
des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, äußerte sich besorgt und mahnte zu
mehr journalistischer Distanz. Die Tarnung als angebliche Journalisten und
Techniker sei eine der perfidesten Methoden der Islamisten. „Leider sind allzu
viele Medien weltweit auch bei ihrer Berichterstattung darauf hereingefallen“,
sagte Laschet der Zeitung.

Bei dem Beschuss des Firmenstandorts in Deir al
Balah im Süden Gazas war laut ZDF auch ein achtjähriger Junge, Sohn
eines anderen Mitarbeiters, getötet worden. Ein weiterer Beschäftigter
wurde demnach verletzt.

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