Es ist noch alles neu und ein bisschen provisorisch: Ein Altbau in Berlin-Mitte, im Vorderhaus haben die Grünen ihre Parteizentrale, über einen Aufzug im Hinterhaus gelangt man auf eine Dachterrasse, die zuletzt noch zu einem Hotel gehört hatte. Auf der Glastür klebt ein Sticker. „We are recomended on Holiday Check 2014“. Überall Kartons. Die Grüne Jugend zieht gerade erst ein in die Büros unterm Dach.
Hier oben empfangen Henriette Held und Luis Bobga die ZEIT zu ihrem ersten gemeinsamen Interview. Seit einer Woche sind sie die neuen Sprecher der Nachwuchsorganisation der Grünen. Kein leichtes Amt. Vor einem Jahr hatte der komplette Vorstand frustriert hingeschmissen; zuletzt machte Helds Vorgängerin, Jette Nietzard, vor allem mit Provokationen Schlagzeilen. Das Verhältnis zur Mutterpartei war vergiftet. Berichte über Intrigen und Machtkämpfe bei der GJ überschatteten Nietzards Abgang.