„Grace for the World“: Halleluja!

Das erlebt man selten, dass man ein in Kooperation mit dem Vatikan entstandenes Ereignis verfolgt hat und danach denkt: Keine Ahnung, was
die katholische Kirche, die eine Institution der Vorhersehbarkeit und Unveränderlichkeit
sein will, sich dabei gedacht hat.

Das ist überhaupt nicht negativ gemeint. Man ist nur so überrascht. An vielen Stellen war es berührend, mitreißend, erhebend,
erleuchtend gar, was sich am Samstagabend in der Kulisse des Petersplatzes in
Rom ereignet hat. Vielleicht hat sich da nicht die Zukunft des Glaubens,
sondern der Ansprache von Gläubigen angekündigt, eine erneuerte Sprecherrolle
der Kirche nicht nur in spirituellen Dingen, im Zeichen der Gnade und des
Friedens, herbeibeschworen mit den Mitteln des gesungenen und gesprochenen
Wortes auf eine Weise, die man dieser 2.000 Jahre alten Institution
gar nicht zugetraut hätte. Es könnte aber auch sein, dass vieles falsch war an dieser Veranstaltung, die der äußeren Form nach ein
Beispiel reinster Eventkultur US-amerikanischer Prägung war. Gesprächsstoff
jedenfalls liefert sie definitiv.

Katholische KircheMANMusikRomSpracheUSVatikan