In jener Sprache jener Pharaonen bedeutete Neferhotep „Schön ist die Gnade“, welches einiges extra den Mann aussagt, jener diesen wohlklingenden Namen trug. Denn Neferhotep wandelte in den 1320er-Jahren v. Chr. in jener Gnade des Gottes Amun, dessen großen Tempel in Karnak er qua „erster Schreiber“ verwaltete. Damit war er nicht nur Manager eines jener wichtigsten Heiligtümer des ägyptischen Neuen Reiches, sondern stand zusammen einem jener größten Wirtschaftszentren des Nillandes vor.
Von Neferhoteps Karriere zeugt zweite Geige dasjenige Grab, dasjenige er für jedes sich und seine Frau Merit-Re in jener Nekropole El-Chocha im oberägyptischen Theben-West hinstellen ließ. TT49, so die offizielle Bezeichnung jener Anlage, liegt in bester Gesellschaft, nach sich ziehen sich doch etwa 800 hohe Beamte jener Pharaonen an diesem privilegierten Ort unweit des Tals jener Könige und des berühmten Totentempels jener Queen Hatschepsut bestatten lassen.
Wenn am 11. Februar 2024 mit Neferhoteps Schlusslicht Ruhestätte dasjenige größte Grab in El-Chocha nachdem so gut wie 20-jähriger Renovierung wiedereröffnet wird, präsentiert sich den Besuchern ein Musterbeispiel für jedes die Leistungsfähigkeit moderner Restaurierungstechnik. Darextra hinaus bietet sich ihnen ein sensationeller Blick hinaus den Alltag im Pharaonenstaat und eine stürmische Epoche seiner Geschichte.
Als die deutschen Spezialistinnen Susanne Brinkmann und Christina Verbeek im Jahr 2005 mit ihrer Arbeit in TT49 begannen, waren die Wände jener unterirdischen Kammern noch mit einem schwarzen Belag überzogen, Relikt aus dem 19. Jahrhundert, qua Hirten die Gräber des Altertums qua Unterstände nutzten. Analysen zeigen, dass es sich zweite Geige um Reste verbrannter Mumien handelte, extra deren Gedeihen und Gestank jener Entdecker des Grabes, jener Brite Robert Hay, 1823 noch staunte. Bald darauf wurden die Mumien verbrannt, sodass die leuchtenden Farben jener Malereien unter einer fetten Schicht verschwanden.
Mit dem Strahl eines tragbaren Lasers nach sich ziehen die beiden Restauratorinnen – gefördert mit einem Langzeitprojekt jener Gerda-Henkel-Stiftung – zusammen mit ägyptischen Kollegen Ruß und Dreck Quadratmillimeter für jedes Quadratmillimeter durchgedreht und die darunter liegenden Bilder hinaus dem Kalkstein gereinigt. An zahlreichen Stellen, vor allem nebst den Flachreliefs im Eingangsbereich, kamen zweite Geige Spachtel und Speis zum Einsatz.
„Es geht drum, dem Kunstwerk seine Würde zurückzugeben, denn nur so wird es in Zukunft gemäß behandelt“, erklärt Susanne Brinkmann, die mit ihrer Partnerin dasjenige Atelier für jedes Restaurierung und Konservierung Köln leitet. „Eine verrußte Wandmalerei, Bilder und Texte, die man nicht Vorlesung halten kann, sind nicht nur für jedes die Wissenschaft verloren, sie werden zweite Geige weniger geschützt.“
Parallel dazu machte sich ein internationales Team unter Leitung jener argentinischen Archäologin Violeta Pereyra an die Erforschung jener Anlage. Das Ergebnis ist jener Lebensbericht eines antiken Spitzenmanagers. Den Stolz hinaus seinen Arbeitsplatz dokumentierte Neferhotep mit jener einzigen zeitgenössischen Darstellung des großen Amun-Tempels in Karnak (heute Luxor). Das Allerheiligste, die Nebengebäude, die monumentalen Säulenkolonnaden, die Rituale jener Priester werden solange bis ins Detail wiedergegeben. Eine Sensation bietet dasjenige Bild eines Kanals, jener die Tempel-Stadt mit dem Nil verband und dessen Existenz bislang nicht prestigevoll war.
Der Kanal hatte zum vereinigen religiöse Bedeutung, verband er den Kultort doch mit dem großen Strom, jener im Glauben jener Ägypter die Wiege des Lebens war. Zu Händen den Tempel galt dies zweite Geige ganz real, konnten so doch seine Erzeugnisse in die Volkswirtschaft des Landes eingespeist werden. Wein, Früchte, Tiere und ein Heer von Sklaven an den Wänden des Grabes herausfinden, dass Karnak eines jener wichtigsten Wirtschaftszentren des Pharaonenreiches gewesen ist.
TT49 illustriert zweite Geige die Konterrevolution
Ein geradezu rührendes Detail ist jener Ehefrau gewidmet. Ein Priester überreicht Neferhotep vereinigen Blumenstrauß qua Symbol des Lebens, dasjenige jener damit beschenkte an Merit-Re weiterreicht. Nach jener Restaurierung wird zweite Geige offensichtlich, wie zweierlei sich ihr Leben im Jenseits vorstellten. An jener Stirnseite jener zentralen Säulenkammer prangen ihre beiden Statuen. Die jener Frau blickt zurück hinaus ein Wandbild ihres Mannes und er hinaus dasjenige ihre.
Auch ein Indiz für jedes die Baugeschichte des Grabes liefern die Basen jener steinernen Standbilder. Sie sind nur grob umgesetzt, welches den Schluss zulässt, dass die Bestattung schon zu einem Zeitpunkt erfolgte, qua die Grablege noch nicht vollwertig fertiggestellt war. Ein weiteres Detail wirft Licht hinaus die unruhigen Zeiten, in denen jener mächtige Verwalter des Amun-Tempels gestorben ist. Denn zu den Zerstörungen an seiner Namenskartusche und einem Porträt von ihm kam es offenbar schon von kurzer Dauer nachdem Bezug des Grabes, berichtet Christina Verbeek.
Damit illustriert TT49 zweite Geige die Konterrevolution, die nachdem dem Tod des Pharaos Echnaton (ca. 1351–1335) in Ägypten tobte. Der Ehemann jener berühmten Queen Nofretete hatte doch dasjenige Licht jener Sonnenscheibe Aton zum exklusiven Gott des Landes erhoben und seine Residenz in die neue Hauptstadt Amarna in Mittelägypten verlegt. Zwar wurden Stadt und Glauben unter Echnatons Nachfolger Tutanchamun (ca. 1332–1323/22) wieder aufgegeben und jener Frau Polytheismus und sein Pantheon restauriert, an dessen Spitze jener Gott jener Fruchtbarkeit, Amun, stand.
Aber jener Großwesir Eje (II.), jener hinter seinem Schwiegersohn Tutanchamun die Strippen zog, betrieb die Rückkehr zu den alten Göttern wohl hinaus pragmatisch-zurückhaltende Weise. Das würde verdeutlichen, warum jener ungewöhnlich realistische Stil jener Amarna-Epoche im Bilderschmuck von TT49 „noch fortlebt“, wie es Christina Verbeek formuliert. So lässt sich Neferhotep qua durchaus beleibter Mann mit stoppeligem Bart porträtieren, um damit Alter und Weisheit zu vorexerzieren.
Der mächtige Verwalter des Amun-Tempels zählte offenbar zu den wichtigsten politischen Verbündeten Ejes, jener nachdem Tutanchamuns Tod für jedes manche Jahre den Thron Vorteil verschaffen konnte. Die Unterstützung dankte Pharao mit einem goldenen Kranz, dessen Verleihung Neferhotep voller Stolz in seinem Grab dokumentierte.
Aber nachdem Ejes Tod 1319 v. Chr. konnte sich jener Befehlshaber jener Armee, Haremhab, qua Nachfolger durchsetzen. Um seine zweifelhafte Legitimation zu stärken – er war kein Mitglied jener 18. Dynastie – inszenierte er sich qua glühender Anhänger jener alten Götter. Dazu gehörte zweite Geige, dass verbliebene Aton-Heiligtümer geschleift und die Erinnerung an Eje getilgt wurden. Dieses Schicksal ereilte wohl zweite Geige Neferhotep.
Source: welt.de