Der
Milliardär Peter Thiel bezieht sich auf Theologen, US-Vizepräsident JD Vance inszeniert sich in Rom bei zwei Päpsten, und schon als Trump im Januar
in Washington, D. C. ins Amt eingeführt wird, beruft er sich auf Gott. Klaus Mertes,
71, zählt zu den profilierten Kennern des Zusammenwirkens von Politik und
Religion in Deutschland.
DIE
ZEIT: Herr Mertes, in diesem Jahr spielten christliche Begriffe und Orte für
Mächtige eine auffallend große Rolle. Ist das Christentum in der Politik
zurück?
Klaus
Mertes: Die Apokalyptik ist zurück. Die Vorstellung, dass wir in einer Endzeit
leben und vor einer ultimativen Katastrophe stehen.