Giorgia Meloni will zurück zur Atomkraft

Giorgia Meloni will zurück zur Atomkraft

Die italienische Regierung will zur Nuklearenergie zurückkehren. Das Kabinett stimmte unter Leitung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Freitag einem Gesetzesentwurf zu, der nun dem Parlament vorgelegt wird, in dem die Regierungsparteien über eine deutliche Mehrheit verfügen. Die Regierung hofft, dass die Abgeordneten die Rückkehr zur Kernenergie innerhalb von zwölf Monaten genehmigen werden. Italien hat sich in zwei Referenden 1987 und 2011 mit deutlichen Mehrheiten gegen die Atomenergie ausgesprochen. Der letzte Reaktor wurde 1990 abgeschaltet. Ob es ein weiteres Referendum geben wird, ist derzeit nicht klar.

Wie der Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, am Freitag vor der Presse erläuterte, hofft Italien auf den Bau von kleinen modularen Reaktoren. Das Unternehmen Ansaldo, das heute schon in der Nukleartechnik aktiv ist, soll mit dem Energiekonzern Enel sowie mit dem Rüstungs- und Elektronikunternehmen Leonardo an diesem Ziel arbeiten, sagte der Minister. An allen drei Unternehmen ist der Staat beteiligt.

Kleine modulare Reaktoren im nächsten Jahrzehnt?

Im nächsten Jahrzehnt könnten die ersten Lösungen bereitstehen, meinte Pichetto Fratin und zitierte Analysten, die schon vom Jahr 2030 ausgehen. Italien will nach dem neuesten Beschluss auch eine Lösung für die Endlagerung von nuklearem Abfall finden, was bisher nicht gelang. 

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Ein Ort für eine mögliche Endlagerstätte steht bisher nicht zur Verfügung; währenddessen warten mehrere alte Reaktoren auf den Abbau. Italien will nach dem Beschluss zudem verstärkt in nukleare Forschung und Ausbildung investieren. Nach einer Studie der Regierung könnte das Land bis zum Jahr 2050 elf bis 20 Prozent seines Strombedarfs mit Nuklearenergie abdecken.

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