Gewalt gegen Frauen: Dramatische Zahlen – doch es gibt Hoffnung

Dass es im vergangenen Jahr mehr Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen gab, ist bedrückend. Mit dieser traurigen Nachricht sind aber auch zwei Entwicklungen verbunden, die Hoffnung machen.

Zum einen hat Innenminister Dobrindt klar gemacht, dass der Schutz von Frauen für die Bundesregierung „höchste Priorität“ hat. Dass das keine Lippenbekenntnisse sind, sondern ernst gemeinte Absichten, zeigen die geplanten Maßnahmen: der Einsatz elektronischer Fußfesseln für Täter nach spanischem Vorbild, die Einstufung von K.-o.-Tropfen als Waffe sowie der Ausbau von Frauenhäusern.

Hoffnung macht zum an­deren, dass es offenbar ein verän­dertes Anzeigeverhalten gibt. Neben dem tatsächlich gestiegenen Kriminalitätsaufkommen ist das für das Bundeskriminalamt eine weitere Erklärung für den Anstieg der Fälle. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass entsprechende Kampagnen und Präventionsarbeit allgemein Wirkung zeigen, genau wie ein besseres Unterstützungsnetz für Frauen.

In beiden Bereichen sollte die Bundesregierung nun rasch die nächsten Schritte gehen, um zu verhindern, dass künftig Mädchen und Frauen Opfer von Gewalt werden. Auch die bundeseinheitliche Definition von Femiziden, an der das Bundeskriminalamt gerade arbeitet, kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Denn nur mit weiterem Licht im Dunkelfeld lassen sich Opfer besser schützen.

Source: faz.net