Gesetzliche Krankenversicherung: Krankenkassenverband kündigt weitere Beitragserhöhungen an

Die gesetzlichen Krankenkassen werden nach Einschätzung ihres Dachverbands auch 2026 die Beitragssätze erhöhen. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, sagte der Rheinischen Post, sie sei „optimistisch, dass die Erhöhungen zum Jahreswechsel in der Krankenversicherung dann für das Jahr 2025 ausreichen“. Aber schon heute sei klar, „dass es 2026 weitere Erhöhungen geben muss“.

Allein für die umstrittene Krankenhausreform, die die Kassen mitfinanzieren sollen, werde dies notwendig sein. Demnach sollen die Krankenkassen künftig 2,5 Milliarden Euro im Jahr in einen sogenannten Krankenhaus-Transformationsfonds einzahlen. Allerdings fügte Pfeiffer hinzu, dass ihr Verband die Pläne für verfassungswidrig halte und deshalb eine Verfassungsklage prüfe.

Trotz bereits erhöhter Beiträge habe sich für das zurückliegende Jahr in der gesetzlichen Krankenversicherung ein Defizit von 5,5 Milliarden Euro angehäuft. „Seit rund zehn Jahren erleben wir Gesundheitsminister, die zwar gut darin sind, über neue Gesetze die Ausgaben zu steigern, es aber versäumen, die Stabilität der Beitragssätze in den Blick zu nehmen“, kritisierte Pfeiffer.

Vorwurf: Kosten steigen, aber Leistung wird nicht besser

Die Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente würden „praktisch ungebremst“ steigen, ohne die Versorgung der Patienten zu verbessern. Statt die Strukturen zu reformieren, habe die Politik die Rücklagen der Krankenkassen abgeräumt. Die Folge seien die höheren Beiträge.

Die Mehrheit der gesetzlichen Kassen wird nach der Auswertung von Vergleichsportalen zum 1. Januar ihre Zusatzbeiträge erhöhenzum Teil um deutlich mehr als einen Prozentpunkt. Auch der Beitragssatz zur Pflegeversicherung wird nach der abschließenden Zustimmung des Bundesrats um 0,2 Prozentpunkte steigen. Zusammengenommen ergibt sich eine erhebliche Mehrbelastung für Millionen von Arbeitnehmern.

„Spürbares Minus“ zum Beginn des neuen Jahres

Die Bild-Zeitung zitierte dazu den Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, mit der Forderung, dass „die explodierenden Kosten bei Pflege, Rente und Krankenkassen“ dringend eingedämmt werden müssten. Das neue Jahr beginne für viele Menschen mit einem spürbaren Minus im Geldbeutel. „Im Wahlkampf muss die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger endlich Priorität haben.“ Von den Parteien verlangte er, Konzepte für eine Entlastung der Beschäftigten vorzulegen.

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