Am Ende ist die Gegenwart doch unvermeidlich. Knapp anderthalb Stunden sind in New Yorks Winter Garden Theatre während der Inszenierung von Good Night, and Good Luck vergangen, in denen bessere, vielleicht auch bloß heroischer ausschauende Zeiten des amerikanischen Journalismus beschworen werden, die Fünfzigerjahre. Erzählt wird, wie der US-Fernsehjournalist Edward R. Murrow im Jahr 1954 in einer Ausgabe seiner CBS-Sendung See It Now dem Kommunistenjäger Joseph McCarthy und dessen Methoden der Hetze und Falschbezichtigung entgegentrat. Der Fall des Senators aus Wisconsin, das wäre historisch präziser, war damals längst im Gang. Doch die bessere Geschichte ist es allemal, den Sturz McCarthys als das Ergebnis eines Bildschirmduells zweier maximal ungleicher Männer zu schildern: ein aufrechter Journalist gegen einen finsteren Politiker, dessen Vermächtnis es war, dass sein Nachname auf alle Zeiten mit der staatlichen Verfolgung Andersdenkender verbunden würde: der McCarthyismus.