DIE ZEIT: Lieber Herr Troller, hätten Sie gedacht, dass Sie nach allem, was Sie in Ihren 102 Jahren schon erlebt haben, noch einmal so eine aufgewühlte Welt vorfinden würden wie in diesen Zeiten?
Georg Stefan Troller: Ich muss Ihnen sagen, dass ich, was die Weltgeschichte betrifft, lange Zeit nicht an einen wahren, bleibenden Fortschritt geglaubt habe. Die Sehnsucht nach einer autoritären Führerpersönlichkeit, nach Aufregung, nach Spektakel, nach Rachsucht, das alles ist im Menschen angelegt. Es würde mich also nicht überraschen, wenn in Amerika Trump wiedergewählt wird und hier in Frankreich das Anarchische wohl noch Monate andauert, bis man sich auf eine Regierung geeinigt hat. Ich kenne ja meine Amerikaner, und ich kenne auch meine Franzosen. Entsetzt bin ich aber durchaus über all das.