Geldanlage: Goldpreis steigt erstmals reichlich 4.500 Dollar je Feinunze

Der Goldpreis ist erstmals ‍über die ​Marke von ‌4.500 Dollar (knapp 3.820 Euro) ⁠je Feinunze gestiegen. ​Getrieben wurde der Preis ⁠von der Nachfrage nach dem Edelmetall als sicheres Anlagegut ​und angesichts erwarteter ‍baldiger Zinssenkungen. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis somit um rund 70 Prozent gestiegen.

Der Goldpreis wurde im aktuellen Jahr vor allem durch die Entwicklung der Realzinsen, die Schwäche des US-Dollars sowie durch anhaltende geopolitische Unsicherheiten geprägt, die Gold erneut als sichere Anlagequelle in den Fokus rückten, sagte der Chef des Branchenverbandes Fachvereinigung Edelmetalle, York Tetzlaff, der Nachrichtenagentur dpa. „Hinzu kam eine außergewöhnlich starke Nachfrage von Zentralbanken und Investoren, während die Schmucknachfrage auf dem hohen Preisniveau eher dämpfend wirkte.“ 

Geo- und handelspolitische Risiken wie Kriege beziehungsweise Zölle haben laut Tetzlaff kurzfristig die größten Folgen. „Gold hat über Jahrhunderte eine große Stabilität bei der Kaufkraft – unabhängig von politischen Systemen, Währungen oder Wirtschaftskrisen“, sagte er. Die Inflation wirke sich erst mittel- bis langfristig auf den Preis für das Edelmetall aus.

Zentralbanken tragen mit Goldkäufen zu Preissteigerung bei

„Insgesamt haben Zentralbanken 2025 ihre Goldkäufe stark verstärkt, das hat die Goldpreis-Rallye maßgeblich vorangetrieben“, sagt Tetzlaff. „Die Nachfrage der Zentralbanken ist insbesondere nach Covid ein zentraler Punkt geworden.“ In diesem Jahr hätten vor allem China, die Türkei und Polen vermehrt Gold nachgefragt. „Polen hat seine Goldreserven seit 2023 mehr als verdoppelt und war mit fast 90 Tonnen (an) Goldkäufen im Jahr 2024 der weltweit größte Goldkäufer.“ Zudem hielten Länder mit großen Goldbeständen wie Deutschland, die USA und Italien an dem Anlagegut fest.

Die Branche erwartet demnach stabile bis steigende Preise. „Für 2026 spricht vieles für einen weiterhin festen Goldpreis“, sagte er. Sinkende Zinserwartungen, anhaltende geopolitische Unsicherheiten und die starke Nachfrage der Zentralbanken bildeten ein robustes Fundament, auch wenn zwischenzeitliche Schwankungen nicht auszuschließen seien.

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