Funkis in Skandinavien: Verspätete Avantgarde

Es gab einen Moment in der Architekturgeschichte, in dem die sonst eher fortschrittlich veranlagten Skandinavier wirklich spät dran waren. Das Bauhaus war unter der Leitung von Walter Gropius schon von Weimar nach Dessau umgezogen und geriet Anfang der 1930er-Jahre ins Visier der Nationalsozialisten, da entdeckten sie im Norden gerade erst die Moderne für sich. Revolutionäre Ideen von Mies van der Rohe, Le Corbusier und Eileen Gray waren im Rest Europas längst gebaute Realität, als es auch in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland zu brodeln begann. Dass der Zug, auf den die nordischen Architekten aufsprangen, schon mit rasanter Geschwindigkeit rollte, bewahrte die Spätberufenen aber nicht vor dem Widerstand der Traditionalisten.

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