FTI-Urlauber zu tun sein sich in Geduld proben: Was wird nun aus dem Sommerurlaub?

Zwei Tage nach der Insolvenz des drittgrößten Reiseveranstalters FTI Touristik ist für Hunderttausende Urlauber ungewiss, was aus ihrem Sommerurlaub wird. Das Unternehmen hat in zwei Schüben erste Reisen storniert, Betroffene sollen vom Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) Geld zurückerhalten. Fest steht das laut FTI aber nur für Urlaube, die bis zum 10. Juni beginnen sollten. Für spätere Urlaube sucht der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach noch Lösungen, er strebt an, dass FTI-Wettbewerber Reisen übernehmen, damit sie doch stattfinden.

„Wir loten mit Hochdruck sämtliche Möglichkeiten aus, um die gebuchten Reisen ab einem frühestmöglichen Zeitpunkt wie geplant von anderen Reiseanbietern durchführen zu lassen“, sagte er. Gespräche dazu liefen. „Wir hoffen, eine Lösung für Reisen ab spätestens 1. Juli zu finden.“ Oberste Priorität habe zunächst die Sorge um FTI-Urlauber, die aktuell unterwegs sind. In Branchenkreisen ist von 65.000 Reisenden die Rede.

Die Unklarheit für die Sommerferien belastet auch die Branche. Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), mahnte: „Schlüssige und schnelle Information ist das probate Mittel, um Unsicherheiten im Markt, bei den Reisebüros und den Kunden zu vermeiden.“ Andere Anbieter haben Last-minute-Aktionen angekündigt. „Unsere Einkäufer sind dazu bereits mit zahlreichen Partnern im Austausch und besprechen neue und zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten“, heißt es von Schauinsland-Reisen. Erste Angebote seien buchbar.

Doch noch fehlt Betroffenen Klarheit, ob der ursprüngliche Urlaub wegfällt und eine Alternative nötig wird. Mehrere Reiseanbieter passten deshalb am Mittwoch abermals Konditionen für Last-Minute-Buchungen an. So teilten TUI und Alltours mit, dass Urlauber vorübergehend eine neue Reise buchen und sie bis vier Tage vor dem Hinflug kostenfrei stornieren könnten, falls der FTI-Urlaub doch stattfindet.

Auch Reisebüros wünschen mehr Gewissheit. Da sie für verkaufte FTI-Reisen wohl keine Provision erhalten, wären Neubuchungen für sie eine Chance, Einbußen abzumildern. „Die Reisebüros haben aktuell erneut eine große Bürde zu tragen. Sie haben mit verunsicherten und verärgerten Kunden zu tun und mit unbezahlter Mehrarbeit“, sagte Fiebig.

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