Am besten, man findet sich mit dem Gedanken ab: Friedrich Merz wird wohl der nächste Bundeskanzler. Mit verlässlichen 30 Prozent bei Umfragen, Tendenz steigend, hat die Union allein so viele Stimmen wie SPD und Grüne zusammen. Man kann sich schwer eine politische Konstellation vorstellen, in der sich das politische Kräfteverhältnis bis zum Herbst nächsten Jahres wesentlich ändert.
Mein Wunschkandidat ist Merz nicht. Ihm haftet etwas Kaltes an. Volksnah kann er nicht, und wenn der Chef der großen Volkspartei versucht, Bodenständigkeit vorzutäuschen, artet es in Ressentiment aus, wie bei den Wartezeiten beim Zahnarzt oder dem „Kreuzberg ist nicht Deutschland“-Populismus vom Gillamoos; oder in peinliche Onkelhaftigkeit. Volksnähe und Bodenständigkeit verkörpert Markus Söder, was als Beweis dafür ausreichen müsste, dass diese Eigenschaften eben nicht ausreichen, um Deutschland politisch zu führen.