Friedenspreis: Anne Applebaum erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an die Historikerin und Autorin Anne Applebaum. „In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats. Die Ehrung wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht, in diesem Jahr ist das der 20. Oktober.

Applebaum zählt zu den wichtigsten Analytikerinnen autokratischer Herrschaftssysteme und gilt als Expertin der osteuropäischen Geschichte. Sie habe schon früh vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt, hieß es in der Begründung weiter.

Applebaum erforscht kommunistische und postkommunistische Staaten

Die 59-Jährige schrieb unter anderem die Bücher Der Gulag (2003), Der Eiserne Vorhang (2012) oder Die Verlockung des Autoritären (2021). In ihren Werken ergründet sie die Mechanismen autoritärer Machtsicherung und erlangte dafür viel Aufmerksamkeit. Bereits 2004 wurde Applebaum mit dem renommierten Pulitzer-Preis geehrt. Zuletzt erhielt sie den Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg.

Der Stiftungsrat des Friedenspreises schreibt über Applebaum, diese habe „mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt“. Die Autorin zeige in ihren Werken unter anderem die Wechselwirkung von Ökonomie und Demokratie sowie die Auswirkungen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften. Damit „zeigt sie auf, wie fragil diese sind – besonders wenn Demokratien von innen, durch Wahlerfolge von Autokraten, ausgehöhlt werden.“

Applebaum startete Karriere als Auslandskorrespondentin in Polen

Applebaum wurde 1964 als Kind jüdischer Eltern in Washington D. C.
geboren. Sie studierte zunächst an der Yale University Russische Geschichte und Literatur, bevor sie in London und Oxford ihren Schwerpunkt auf Internationale Beziehungen setzte. 1988 begann Applebaum in Polen als Auslandskorrespondentin für die britische Zeitschrift The Economist zu arbeiten. Anschließend arbeitete sie für verschiedene britische Zeitungen und wurde 2002 für vier Jahre Mitglied im Herausgebergremium der Washington Post. Aktuell schreibt sie hauptsächlich für die US-amerikanische Zeitschrift The Atlantic.

Mit Unterbrechungen lebt Applebaum seit Jahrzehnten in Polen. Sie ist
mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski verheiratet.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen, vergibt den Friedenspreis seit 1950. Er ist mit 25.000 Euro dotiert. Gewürdigt werden sollen damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Im vergangenen Jahr erhielt der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie die Ehrung.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an die Historikerin und Autorin Anne Applebaum. „In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats. Die Ehrung wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht, in diesem Jahr ist das der 20. Oktober.

Applebaum zählt zu den wichtigsten Analytikerinnen autokratischer Herrschaftssysteme und gilt als Expertin der osteuropäischen Geschichte. Sie habe schon früh vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt, hieß es in der Begründung weiter.

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