Friedensnobelpreis: US-Regierung kritisiert Nobelpreisvergabe

US-Präsident Donald Trump hat der venezolanischen Friedensnobelpreisgewinnerin María Corina Machado gratuliert. Trump habe seine Glückwünsche in einem Telefongespräch übermittelt, sagte Machados Wahlkampfmanagerin Magalli Meda der Nachrichtenagentur AP. Trump selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zur Vergabe des Friedensnobelpreises.

Ein Sprecher der US-Regierung hatte zuvor die Entscheidung kritisiert. Das Nobelkomitee habe damit bewiesen, dass es Politik über Frieden stelle, schrieb Sprecher Steven Cheung auf X. US-Präsident Trump werde weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten. Es werde „niemals jemanden geben wie ihn, der Berge mit seiner schieren Willenskraft bewegen kann“, schrieb Cheung.

Trump hatte etwaiges Übergehen beim Friedensnobelpreis zuvor als „Beleidigung“ bezeichnet

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die venezolanische Politikerin María Corina Machado. Trump hatte vor der Vergabe immer wieder Anspruch auf den Preis erhoben. Vor der UN-Vollversammlung behauptete der US-Präsident, er habe in nur
sieben Monaten sieben Kriege beendet – eine mindestens umstrittene
Darstellung. „Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte“, behauptete Trump. Sollte er den Preis nicht erhalten, wäre das eine „Beleidigung“.

Der aktuelle Durchbruch in Nahost dürfte Trump in dieser
Sicht weiter bestärkt haben. Israels Präsident, Izchak Herzog, schrieb dazu
am Donnerstag auf der Plattform X: „Es besteht kein Zweifel, dass er
dafür den Friedensnobelpreis verdient hat.“ Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte: „Gebt Donald Trump den Friedensnobelpreis – er hat ihn verdient!“ Die Entscheidung über den Friedensnobelpreis wurde vor Bekanntwerden der Einigung zwischen Hamas und Israel über den Gaza-Deal getroffen. 

Norwegische Politiker in Sorge über Trumps Reaktion

Der Friedensnobelpreis ist eine der weltweit renommiertesten Auszeichnungen. Benannt sind die Nobelpreise
nach dem schwedischen Chemiker und Erfinder Alfred Nobel (1833-1896). Er
hielt in seinem Testament fest, dass sein Nachlass die finanzielle
Grundlage für fünf internationale Preise in den Sparten Physik, Chemie,
Literatur, Medizin und Frieden werden solle. Der Friedenspreis soll, so Nobels letzter Wille, an jenen verliehen
werden, der die beste Arbeit für mehr Brüderlichkeit zwischen Nationen
geleistet, das Militär abgeschafft oder Friedenskongresse veranstaltet
hat.

Norwegische Politiker hatten im Vorfeld der Verleihung vor Trumps Reaktion gewarnt, falls er nicht gewinnen sollte. Für den Friedensnobelpreis ist das norwegische Nobelkomitee zuständig, er wird in Oslo verliehen. Kirsti Bergstø, Vorsitzende der Sozialistischen Linkspartei Norwegens, sagte dem britischen Guardian, das Land müsse „auf alles vorbereitet sein“. 

Trump selbst hat die Vergabe bisher nicht öffentlich kommentiert. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social postete er lediglich kommentarlos den Screenshot eines X-Posts von Gewinnerin Machado. Darin schreibt sie, dass die Venezolaner „mehr denn je“ auf Trump, die Menschen in den Vereinigten Staaten, die Völker Südamerikas und die demokratischen Nationen der Welt als ihre Hauptverbündeten zählen würden.

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