Frauen im Rheinmetall-Vorstand zeitnah in jener Mehrheit

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat im Vorstand bald eine Frauenquote von 66,67 Prozent. Ursula Biernert löst zum 1. Oktober Peter Sebastian Krause als Personalvorstand ab. Die 54 Jahre alte Biernert ist derzeit Arbeitsdirektorin des Automobilzulieferers Leoni und war vorher im Personalbereich von Volkswagen, Porsche, Thales und DB Cargo tätig. Der amtierende Personalvorstand Schulte geht kurz vor seinem 65. Geburtstag mit Ablauf seines Vorstandsvertrages zum Jahresende in den Ruhestand.

Der studierte Jurist arbeitet schon seit 1997 für den Rüstungskonzern, 2017 stieg er in den Vorstand auf. „Der Aufsichtsrat sowie die Vorstandskollegen der Rheinmetall AG danken Peter Sebastian Krause für seine wertvolle Arbeit über viele gemeinsame erfolgreiche Jahre“, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Das Finanzressort des Rüstungskonzerns wird in Person von Dagmar Steinert seit Dezember 2022 ebenfalls von einer Frau geführt. Die Diplom-Kauffrau kehrte zu ihrer alten Wirkungsstätte zurück. Mit der Berufung Biernerts hat Rheinmetall den „weiblichsten“ Vorstand im Dax. Es ist gleichzeitig auch der erste in der Liga der 40 Dax-Unternehmen, bei dem die Frauen im Vorstand in der Mehrheit sind.

50:50 gibt es bislang nur bei Siemens Healthineers

Nach Zahlen der Allbright-Stiftung gab es zum 1. März mit Siemens Healthineers nur einen Dax-Konzern mit Parität im Vorstand. In der Allianz, bei dem Konsumgüterkonzern Beiersdorf, dem Pharmaunternehmen Merck und dem Online-Händler Zalando sind es zwischen 40 und 50 Prozent. Diese Unternehmen haben allesamt aber auch mehr Vorstände als Rheinmetall – der Rüstungskonzern wird nur von drei Personen geführt. Vorstandsvorsitzender ist Armin Papperger, sein Vertrag läuft bis Ende 2026 – dann wäre er 63 Jahre alt.

Insgesamt sind bei Rheinmetall rund 21 Prozent der Belegschaft weiblich, von etwa 13.500 Mitarbeitern. „Generell werden die Branchen Sicherheit und Verteidigung sowie Automobil eher von Männern bevorzugt, die ihm Rahmen ihrer Ausbildung beziehungsweise ihres Studiums überwiegend technische oder naturwissenschaftliche Fächer wählen“, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht von Rheinmetall. So sei der Anteil der Bewerberinnen mit 16 Prozent auch „relativ gering“.

Insgesamt deutlich weniger Frauen als Männer

Auch der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist bei Rheinmetall insgesamt geringer als in anderen Branchen oder Industriezweigen. In den drei oberen Management-Clustern, bei denen der Konzern zwischen Executives, Top Management und Senior Management differenziert, liegt der Anteil an Frauen bei 12 Prozent.

Auf dem Aktionärstreffen von Rheinmetall ist am Dienstag mit Saori Dubourg auch eine der bekanntesten deutschen Managerinnen in den Aufsichtsrat des Rüstungskonzerns gewählt worden. Dubourg galt lange Zeit als Kandidatin für die Nachfolge an der Spitze des größten deutschen Chemiekonzerns BASF, verließ den Vorstand allerdings plötzlich im vergangenen Jahr. Seit März ist Dubourg Vorstandsvorsitzende des österreichischen Kunststoffunternehmens Greiner.

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