Französischer Maler: Pierre Soulages ist tot

Pierre Soulages
ist im Alter von 102 Jahren gestorben. Das teilte die Stadtverwaltung seines
südfranzösischen Geburtsorts Rodez mit. Soulages wurde 1919 als Sohn eines
Kutschenbauers geboren und ging nach dem Zweiten Weltkrieg nach Paris. Dort
lernte er Vertreter der amerikanischen Kunstszene wie Mark Rothko und Robert
Motherwell kennen. Mit seinen schwarzen, kalligraphiehaften Bildwelten galt er
als europäisches Pendant zu den amerikanischen abstrakten Expressionisten.

Der Nachwelt hinterlässt er ein umfassendes Gesamtwerk, das
aus über 1.500 Gemälden und mehreren hundert grafischen Arbeiten bestehen soll.
Rund 500 Werke überließ Soulages schon vor Jahren seiner Geburtsstadt Rodez.
Der Wert der Schenkung wurde auf bis zu 80 Millionen Euro geschätzt und ist
heute teilweise in dem 2014 eröffneten Soulages-Museum zu sehen, das die Stadt
dem Meister der Farbe Schwarz gewidmet hat.

Seine minimalistisch-gestischen Gemälde in Schwarz haben
Soulages schon früh bekannt gemacht. Im Jahr 1948 waren seine Kompositionen in
der ersten Ausstellung französischer Maler in Deutschland zu sehen.
Einzelausstellungen in Galerien in Paris, München und New York folgten. 1955
nahm er an der ersten documenta in Kassel teil, seine ersten Retrospektiven in
internationalen Museen fanden bereits in den 60er-Jahren statt.

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