Franziska Giffey: „Ich kann ja nicht jeden Tag erschüttert sein“

„Ich bin getroffen, aber nicht eingeschüchtert“, sagte Matthias Ecke, kurz nachdem er vor rund zehn Tagen als eher unbekannter SPD-Politiker mitten in der Nacht von rechtsextremen Jugendlichen in Dresden krankenhausreif geschlagen worden war.

„Ich habe einen professionellen Apparat um mich herum, der es mir ermöglichen soll, nicht darüber nachzudenken“, hat Robert Habeck gesagt, nachdem Bauern ihn zu Jahresbeginn an der Fähranlegestelle in Schlüttsiel belagert hatten.

Es sind spröde Sätze, ein Ringen um Fassung.

„Ich kann ja nicht jeden Tag erschüttert sein.“ Diesen Satz also hat sich Franziska Giffey zurechtgelegt. Sie trägt ihn mit dieser leicht burschikosen Entrüstung vor, die typisch für sie ist, sie berlinert dabei. Die ehemalige Regierende Bürgermeisterin von Berlin und jetzige Senatorin für Wirtschaft sitzt in ihrem holzvertäfelten Büro im Stadtteil Schöneberg und hat sich einen rosafarbenen Blazer über ihre Elefantenhaut gezogen. An diesem Morgen ist der Angriff eines wohl verwirrten Mannes auf sie sechs Tage her. Giffey stand ins Gespräch vertieft im Foyer einer Bibliothek in Rudow, als sie am Kopf und Nacken von einem Beutel mit harten Gegenständen wie von einem Schlag getroffen wurde. „Ich war dann für einen Moment richtig weg.“

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