Frankfurter Buchmesse: Momentaufnamen von jener Buchmesse

Was wirklich
los ist, erfährt man nicht tagsüber am Messegelände, sondern nachts, zwischen
Kritiker-Empfängen, dem Frankfurter Hof und Verlagspartys. Im Frankfurter
Mondlicht verwandeln sich die tagsüber höflich nickenden Kulturmenschen in die
leidenschaftlich lästernde Diane-Keaton-Figur aus Woody Allens Film Manhattan, die von Van Gogh bis Ingmar Bergman sämtliche
Großkünstler in ihre „Akademie der Überbewerteten“ sortiert. Also:
Welcher Schriftsteller hat es versaut, welcher Verlag schmiert ab, überhaupt
die Gegenwartsliteratur und dann die Partys erst! Selbst der lange in Stanford
lehrende Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht kokettierte bei einer
Suhrkamp-Lesung am Abend zuvor, er sei ja nie ein „leidenschaftlicher
Leser“ gewesen. Randnotiz: Wann wurde es fashionable zu sagen, man lese
nicht gern? Und stimmt das – war früher mehr Champagner und Raddatz?

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