Im milliardenschweren Cum-ex-Skandal ist er dies Phantom: Paul Mora, früherer Investmentbanker mit Stationen unter anderem im Kontext Merrill Lynch und jener HypoVereinsbank (HVB) in London sowie später Mitgründer jener Finanzfirma Ballance/Arunvill. In den Jahren zwischen 2006 und 2011 war er an zahlreichen Aktienkreisgeschäften zulasten des deutschen Fiskus beteiligt. Mora organisierte den Handel zu Händen schwerreiche Investoren wie den mittlerweile verstorbenen Rafael Roth, hatte gute Kontakte zur Warburg -Gruppe und verdiente Millionen an Euro.
Doch vor Jahren setzte sich jener Neuseeländer in seine Heimat ab, seine Häuser hinaus Mallorca und in den Berner Alpen sind verwaist, seine Gesellschaften liquidiert oder verkauft. Der einst viel beschäftigte Banker, jener in den letzten Jahren kaum mehr in jener Öffentlichkeit gesehen wurde, ist zu einer jener meistgesuchten Personen hinaus jener ganzen Welt geworden.
Fahndung an Flughäfen
Neben dem schon verurteilten Steueranwalt Hanno Berger und Sanjay Shah, einem jüngst an Dänemark ausgelieferten britschen Hedgefondsmanager, gilt Mora in Ermittlerkreisen qua eine jener zentralen Figuren in jener Cum-ex-Industrie, bestehend aus Banken, Aktienhändlern und Leerverkäufern. Wer an internationalen Flughäfen konzentriert unterwegs ist, dürfte dies füllige Gesicht des Mittfünfzigers mit den grauen Schläfen und zurückgekämmten Haaren vermutlich schon gesehen nach sich ziehen – gleich neben dem Konterfei von Jan Marsalek, dem ebenfalls flüchtigen früheren Wirecard-Vorstand.
Nach Mora wird seither drei Jahren per internationalem Haftbefehl gefahndet. Wenn jener Neuseeländer, jener unweit von Christchurch in einem großzügigen Anwesen leben soll, sein Heimatland verlässt, muss er aufgrund jener „red notice“ von Interpol mit seiner jederzeitigen Festnahme durch Polizeibehörden und jener Auslieferung nachdem Deutschland rechnen: Schon im März 2021 sollte gegen ihn vor dem Landgericht Wiesbaden ein erster Strafprozess wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 113 Millionen Euro beginnen. Doch Mora blieb dem Strafverfahren weg. Er kann darauf vertrauen, dass sein Heimatland ihn nicht an Deutschland ausliefern wird.
Wenige Wochen nachdem seinem 56. Geburtstag erhalten Moras Anwälte nun neuerlich amtliche Dokumente von jener deutschen Strafjustiz. Absender ist dies Landgericht Bonn, wo bisher die meisten Cum-ex-Strafprozesse verhandelt wurden. Kurz vor Weihnachten hat die Staatsanwaltschaft Köln dort eine neue Anklage gegen den mutmaßlichen Strippenzieher vorgelegt. Wie zuerst dies „Handelsblatt“ berichtet, muss sich Mora wegen seiner Beteiligung an Cum-ex-Geschäften jener Hamburger Privatbank M.M. Warburg zwischen 2006 und 2011 verantworten. Konkret werfen ihm die Ermittler 30 Fälle jener schweren Steuerhinterziehung vor, jener Schaden beläuft sich hinaus 447,5 Millionen Euro. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm solange bis zu zehn Jahre Haft.
Inhalte jener Anklage vertraut
Zentrale Punkte jener Anklage sind aus dem ersten Cum-ex-Strafprozess am Landgericht Bonn vertraut, in dem Moras früherer Geschäftspartner Martin Sulfur. im März 2020 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Bei jener HVB war Mora zunächst Chef von Sulfur., verbinden gründeten sie später die Ballance Group. Auf den 651 Seiten jener damaligen Anklage wird Mora an 358 Stellen qua ebenfalls Beschuldigter aufgeführt.
Ein Gerichtssprecherin bestätigte jener Fluor.A.Z. hinaus Nachfrage den Eingang jener neuen Anklage, die dies Aktenzeichen 23 Kls 5/23 trägt. Sie nannte jedoch keinen Namen des Angeklagten. Darüber hinaus die Zulassung und damit die Eröffnung einer möglichen Hauptverhandlung müsse die 9. große Strafkammer entscheiden, hieß es weiter aus Bonn. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe reagierten weder Moras Anwälte in Deutschland noch in Neuseeland hinaus eine schriftliche Anfrage; jedoch ist nicht zuletzt nicht sicher, ob die ins Englische übersetzte Anklage jener Kanzlei Bell Gully schon vorliegt.
„Gesetzeslücke Cum-ex“
In den Vergangenheit hatte sich Mora Medien in seinem Heimatland im Vergleich zu zunächst aussagefreudig gezeigt. Im Jahr 2017, qua die Ermittlungen jener Staatsanwälte aus Frankfurt und Köln längst vertraut waren, teilte Mora mit, dass er im Kontext den Cum-ex-Deals hinaus die Beratung des „angesehenen und bedeutenden deutschen Steueranwalts“ Hanno Berger gesetzt habe. Im Übrigen verdiene er sein Geld zugegeben mit Immobilien und Investitionen in Hedgefonds, Rückversicherer, Tech- und Erdölunternehmen.
Im Herbst 2019, wenige Wochen nachdem dem Prozessauftakt gegen seinen einstigen Kollegen Martin Sulfur., ließ Mora dann nur noch seine Anwälte zu Händen sich sprechen. Seine Beteiligung an den Aktiengeschäften sei „in unangemessener Weise in den Vordergrund gerückt“ worden. Bei Cum-ex sei eine „Gesetzeslücke“ ausgenutzt worden, die den deutschen Behörden gut vertraut gewesen sei.